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Schweizer Notenbank macht Milliardenverlust

30. April 2015

Lange hat die Schweizer Notenbank gegen eine Aufwertung des Franken gekämpft, indem sie zum Beispiel massenhaft Euros erwarb. Den Sinkflug des Euro konnte sie nicht verhindern – mit fatalen Folgen.

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Symbolbild Euro Franken
Bild: picture-alliance/dpa/Berg

Die sprunghafte Aufwertung des Franken gegenüber dem Euro und anderen Währungen hat der Schweizerischen Nationalbank (SNB) einen Milliardenverlust eingebrockt: Für die ersten drei Monate des Jahres verbuchte die Notenbank der Eidgenossen am Donnerstag ein Minus von 30 Milliarden Franken (28,6 Milliarden Euro). Insgesamt beliefen sich die Verluste der in Fremdwährung gehaltenen Reserven sogar auf über 41 Milliarden Franken - Kursgewinne auf Aktien und Anleihen schmälerten den negativen Einfluss der Währungen auf das Ergebnis jedoch etwas.

Hauptgrund ist die am 15. Januar von der SNB verfügte Aufhebung des garantierten Mindestwechselkurses von 1,20 Franken pro Euro. Nach dieser überraschenden Entscheidung war der Kurs des als krisensicher angesehenen Franken aufgrund der weltweiten Nachfrage stark gestiegen.

Frankenschock zeigt Wirkung

Zeitweise erreichte er sogar Parität mit dem Euro. Um den 2011 verkündeten Mindestkurs von 1,20 halten zu können, hatte die SNB immer wieder für hohe Milliardensummen Euro gekauft. Seit dem als "Frankenschock" bezeichneten Kursverfall sank der Wert der Euro-Bestände der Schweizer Notenbank dramatisch. Im ersten Quartal des Vorjahres hatte die SNB noch einen Gewinn von 38 Milliarden Franken ausgewiesen.

Der jetzige Quartalsverlust resultiert zu 29,3 Milliarden Franken aus dem Kursverfall des Euro und anderer Fremdwährungspositionen. Um eine Milliarde Franken sank der Wert der Schweizer Goldbestände. Dem steht ein geringer Gewinn durch Zinsen auf Fremdwährungen gegenüber.

wen/ul (dpa,rtr)