Manager dürfen viel verdienen
24. November 2013Die Schweizer haben abgestimmt und sich gegen eine Begrenzung von Managergehältern entschieden. Damit darf das Einkommen eines Managers auch zukünftig wesentlich höher sein als das des am schlechtesten bezahlten Mitarbeiters im selben Unternehmen. Die Initiative “1:12“ sah vor, dass das höchste Gehalt im selben Unternehmen maximal das Zwölffache des niedrigsten Gehalts betragen sollte.
Die Jungpartei der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SP), die Schweizer JungsozialistInnen, hatte die Kampagne initiiert. Unterstützt wurde sie von den Gewerkschaften. Kritiker befürchteten hingegen eine Abwanderung der in der Schweiz ansässigen multinationalen Konzerne, bei denen extrem hohe Gehälter für Führungskräfte besonders verbreitet sind. Das wiederum hätte erhebliche Arbeitsplatzverluste zur Folge haben können, so argumentierten jedenfalls die Kritiker der Volksabstimmung.
Rund 65 Prozent sagen “Nein“
Dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge stimmten 65,3 Prozent der Referendumsteilnehmer gegen das Vorhaben. Der Präsident des Schweizer Arbeitgeberverbandes, Valentin Vogt, begrüßte das Ergebnis des Volksentscheides. Es sei das Resultat eines von den Unternehmern geführten sachlichen Abstimmungskampfes, der die Folgen einer Annahme der “1:12“-Initiative aufgezeigt habe. Das Volk wolle zudem nicht, dass der Staat bei den Löhnen mitrede.
Der Präsident der Jungen SozialistInnen, David Roth, zeigte sich enttäuscht von der Abstimmung. Er warf der Wirtschaft vor, das “Nein“ mit einer Kampagne der Angstmacherei durchgesetzt zu haben.
Der Ausgang der Abstimmung war mit Spannung erwartet worden. Erst vor wenigen Monaten hatten die Schweizer mit großer Mehrheit für eine Begrenzung von exzessiven Bonuszahlungen bei Managern gestimmt.
ch/haz (afp, dpa, epd, rtr)