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Schwacher Euro beschleunigt Daimler

23. Juli 2015

Der schwache Euro und ein starker Autoabsatz haben Daimlers Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal nach oben getrieben. Ein selbst gestecktes Ziel hat der Autobauer damit bereits erreicht.

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Deutschland Neue Modelle und schwacher Euro treiben Daimlers Umsatz und Gewinn
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Schrader

Die Rendite der Pkw-Sparte Mercedes-Benz stieg im zweiten Quartal - auch dank neuer Modelle - auf die Zielmarke von zehn Prozent. Von April bis Juni verbuchte Mercedes mit 2,227 Milliarden Euro 10,5 Prozent operativen Gewinn vom Umsatz ein, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Zum Vorjahresquartal war das ein Anstieg um zweieinhalb Prozentpunkte.

Der Premiumhersteller erreicht damit erstmals seit vier Jahren wieder eine Marge wie sie die Rivalen BMW und Audi in den vergangenen Jahren schafften. Seit gut zwei Jahren hat Mercedes vom Kompaktwagen A-Klasse bis zur Luxuslimousine Maybach zahlreiche Modelle neu oder überarbeitet auf den Markt gebracht und hält den Absatz auf Rekordniveau.

Auch im Lkw-Geschäft, das etwa 17 Prozent seiner Umsätze ausmacht, konnte Daimler seine Profitabilität gegenüber dem Vorjahr steigern. Vor allem in den USA und Europa lief das Geschäft gut. Für den Heimatkontinent rechnet der Autohersteller für den Gesamtmarkt inzwischen mit einem deutlicheren Plus als bislang.

Konzern-Chef zufrieden

"Wir haben im ersten Halbjahr unseren Renditeanspruch für Mercedes-Benz Cars erreicht", erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche. In allen anderen Geschäftsfeldern stehe der Konzern kurz vor diesem Ziel.

Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Quartal um 19 Prozent auf 37,5 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern aus dem laufenden Geschäft schnellte um 54 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Damit übertraf Daimler die Prognose der von Reuters befragten Analysten, die im Schnitt einen operativen Gewinn von gut 3,3 Milliarden Euro erwartet hatten.

Absatzrekord einstellen

Daimler will im laufenden Geschäftsjahr seinen Absatzrekord von 2014 einstellen. Neue Modelle haben in den vergangenen Monaten geholfen. Dabei geht der Hersteller für das laufenden Jahr inzwischen von einer schwächeren Autokonjunktur aus. Für den Gesamtmarkt erwarten die Stuttgarter nur noch ein Plus für den weltweiten Pkw-Markt von zwei Prozent - bislang waren es drei Prozent.

China werde aber trotz des jüngsten Einbruchs an den Börsen nochmals deutlich zulegen. "Auch in China hat Mercedes-Benz allen Grund zur Zuversicht", sagte Zetsche. Alle Prognosen gingen nach wie vor von Wachstum aus, wenn auch mit einer gewissen Abschwächung. Er sehe die Gefahr von Überkapazitäten unter normalen Entwicklungen deshalb nicht.

Erfolge in China

Daimler hatte im Gegensatz zu seiner Konkurrenz in China im ersten Halbjahr 20 Prozent mehr Autos verkauft - reicht aber in absoluten noch nicht an die Rivalen Audi und BMW heran. Man habe in der Vergangenheit das Potenzial nicht ausgeschöpft, begründete Zetsche den Zuwachs. "Das gilt so für die Wettbewerber nicht." Zuletzt investierten die Stuttgarter verstärkt in ihr Händlernetz und fertigen inzwischen knapp zwei Drittel der Autos vor Ort.

Produktionsvorstand Ola Källenius hatte zuvor dem Magazin "Börse Online" gesagt: Mittel- bis langfristig bleibe Daimler trotz des jüngsten «sehr zuversichtlich für die Absatzchancen in China". Der Optimismus für den chinesischen Markt werde sich "in der Produktion niederschlagen, über eine Erhöhung der Stückzahlen und die Lokalisierung weiterer Baureihen, etwa in der Kompaktklasse."

ul/nm (rtr, dpa)