Schumacher beschwerdefrei
13. Januar 2010Michael Schumacher dreht wieder seine Runden. 51 waren es am Dienstag, bei Nieselregen, am ersten von drei Testtagen auf dem Kurs von Jerez in Spanien. "Zwar hat das Wetter nicht ganz so mitgespielt, wie uns allen lieb gewesen wäre, aber trotzdem wurden alle meine Sinne wieder wachgerüttelt ", sagte der 41-Jährige. "Das allein war es schon wert". Auch am zweiten Tag raste Schumacher bei Regen über die Rennstrecke.
Schumacher fährt in Jerez ein Auto der Nachwuchs-Serie GP2, das mit ca. 600 PS rund 150 PS weniger unter der Haube hat als ein aktuelles Formel-1-Rennauto. In der Königsklasse des Motorsports darf erst ab Februar für die neue Saison getestet werden. Der Weltautomobilverband FIA hat Schumachers Einzeltraining genehmigt
Muskelkater normal
Der Rekordweltmeister will vor seinem Formel-1-Comeback für das Mercedes-Team testen, ob sein Körper den Belastungen standhält. Im vergangenen Jahr hatten die Folgen einer Nackenverletzung, die sich Schumacher bei einem Motorradunfall zugezogen hatte, ein Comeback bei Ferrari verhindert. Das Problem sei ausgestanden, sagte der siebenmalige Weltmeister nach dem ersten Testtag. "Der Nacken ist absolut beschwerdefrei." Es gebe noch immer kleine Ansätze von Muskelkater, aber das sei völlig normal. Für Schumacher geht es nach eigenen Worten in Jerez aber auch um das gegenseitige Kennenlernen mit den neuen Kollegen bei Mercedes. Die Ingenieure, so der Fahrer, sollten wissen: "Wie reagiere ich auf gewisse Veränderungen? Wie kommuniziere ich?"
Schwarzer Stern auf rotem Helm
Nach mehr als drei Jahren Pause soll Schumacher beim Saisonauftakt am 14. März in Bahrain erstmals wieder ein Formel-1-Rennen bestreiten. Der Rekordweltmeister hatte Ende 2009 einen Dreijahresvertrag beim Team Mercedes Grand Prix unterschrieben. Der Rennstall ist aus dem Brawn-Team hervorgegangen, das in der vergangenen Saison mit dem Briten Jenson Button den Weltmeister stellte und auch die Konstrukteurs-WM gewann. Button fährt künftig für McLaren. Schumachers Teamkollege bei Mercedes GP ist Nico Rosberg.
Bei den Testfahrten in Jerez trug Schumacher einen roten Helm mit Mercedes-Stern – zur Freude von Motorsportchef Norbert Haug: "Es gab ja schon mal den Mercedes-Stern auf Michaels Helm. Ich finde das prima." Michael Schumacher hatte 1990 einen Vertrag beim Mercedes-Juniorteam erhalten – für den späteren Seriensieger das Sprungbrett in die Formel 1.
Autor: Stefan Nestler (sid/dpa/ap)
Redaktion: Wolfgang van Kann