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Schulterschluss zwischen Riad und Ankara

30. Dezember 2015

An der von Riad gegründeten islamischen Allianz gegen den Terror sind beide Staaten bereits beteiligt. Jetzt wurde bei Erdogans Besuch in Saudi-Arabien eine strategische Zusammenarbeit auf höchster Ebene vereinbart.

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Erdogan und König Salman in Riad (Foto: picture-alliance)
Bild: picture-alliance/AA/K. Ozer

Beide Länder hätten sich auf die Bildung eines gemeinsamen "strategischen Kooperationsrates" verständigt, sagte der saudi-arabische Außenminister Adel al-Dschubeir auf einer Pressekonferenz mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu. Das Gremium solle sich unter anderem mit Sicherheitsfragen sowie verstärkter militärischer, politischer und wirtschaftlicher Kooperation befassen und auch aktiv und bei Investitionsfragen zu Rate gezogen werden.

Der Rat wird von den Außenministerien beider Länder geleitet und soll den Beziehungen einen "qualitativen Sprung" nach vorne ermöglichen, wie Al-Dschubair sagte.

Türkische Unterstützung für Prestigeobjekt der Saudis

Zuvor hatten sich der saudi-arabische König Salman und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (Artikelbild) getroffen und demonstrativ ihr gutes Verhältnis zueinander zur Schau getragen. Beide gehören zu den schärfsten Gegnern des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Bei ihrem Gespräch sei ausführlich über Details der von Riad ins Leben gerufenen islamischen Allianz gegen Terror beraten worden, meldet die saudische Nachrichtenagentur SPA.

Mitte Dezember hatte Riad eine internationale islamische Anti-Terror-Koalition gegründet. Insgesamt beteiligen sich 34 Länder an der neuen Militärallianz. In der saudischen Hauptstadt wird ein Zentrum zur Koordinierung und Unterstützung von Militäroperationen eingerichtet. Die Einzelheiten dazu, wie das Bündnis agieren soll, blieben ausgesprochen vage.

Das Bündnis soll, so die Saudis, "das Übel aller terroristischen Gruppen und Organisationen" bekämpfen, nicht nur die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Im Fokus soll der Terrorismus im Irak, in Syrien, Libyen, Ägypten und in Afghanistan stehen. Unter anderem beteiligen sich die Türkei, Katar, Ägypten, Libyen, der Sudan, Jordanien, Marokko und Pakistan an der Koalition.

Außenminister Al-Dschubair hob beim Besuch der Gäste aus der Türkei nochmals lobend hervor, dass Ankara die neue Koalition unterstütze. In vielen politischen Fragen bestehe Konsens. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hatte bereits unmittelbar nach der Gründung der islamischen Allianz erklärt, sein Land sei bereit, jeden möglichen Beitrag für den Kampf gegen den Terror zu leisten.

Erdogans zweitägiger Besuch in dem konservativ islamischen Königreich ist bereits seine dritte Visite bei den Saudis in diesem Jahr. Im Januar reiste der türkische Staatschef zur Beerdigung von König Abdullah, im März war er schon wieder da, um dem neuen König Salman seine Aufwartung zu machen.

qu/ml (rtr, dpa, ape)