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Albrecht zurück in Berlin

14. Mai 2014

Zwei Wochen wurde der Berliner Schriftsteller Jörg Albrecht in Abu Dhabi festgehalten. Künstler und Freunde forderten seine Freilassung – nun ist er zurück in Deutschland.

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Autor Jörg Albrecht am Flughafen Tegel in Berlin (Foto: Picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Am Morgen ist der deutsche Schriftsteller auf dem Flughafen in Berlin Tegel gelandet. Albrechts Verlag hatte am Dienstagnachmittag bekannt gegeben, dass das arabische Emirat das Ausreiseverbot aufgehoben hatte. Seiner eigenen Einschätzung zufolge habe er seine Ausreise nur der Unterstützung aus Deutschland zu verdanken.

Albrecht hatte viele Unterstützer

"Plötzlich ging alles ganz schnell", heißt es auf change.org. Auf der Internetseite forderten Freunde und Künstler Anfang der Woche in einem offenen Brief seine Freilassung. Den Internet-Aufruf hatten unter anderem der Autor Martin Walser, der Filmregisseur Christian Schwochow und der Schauspieler Edgar Selge unterschrieben. "Jörg hatte sich schon darauf eingerichtet, dass alles viel länger dauern könnte. Hat es aber nicht. Und dass ist auch Euch allen zu verdanken", heißt es dort weiter.

Neben prominenten Künstlern unterstützten nach Angaben der Online-Petition auch die Grünen-Politiker Claudia Roth und Tom Koenigs sowie Katja Kipping von den Linken Albrechts Freilassung.

Festnahme wegen angeblicher Spionage

Der in Berlin lebende Schriftsteller war als Gast einer deutsch-schweizerischen Delegation zur Buchmesse nach Abu Dhabi eingeladen worden. Kurz nach seiner Ankunft wurde er am 1. Mai festgenommen und drei Tage in Haft gehalten. Gegen Kaution wurde er dann freigelassen, durfte das Land jedoch vorerst nicht verlassen.

Die Behörden warfen Albrecht Spionage vor, weil er bei einem Spaziergang die Gebäude der Botschaften des Irak und des Iran fotografiert hatte. Er sei tagelang im Dunklen gelassen worden, wann er ausreisen dürfe, hatte Albrecht nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis gesagt. Er fühlte sich "wie in einem Kafka-Roman", sagte er in einem Interview gegenüber "Zeit Online".

az / chr (dpa/Change.org/Wallstein Verlag)