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Schröder sammelt Sympathie-Punkte

9. September 2002

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat beim zweiten TV-Duell deutlich besser abgeschnitten als Unions-Herausforderer Edmund Stoiber. Das belegen zumindest die Umfragen.

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Stoiber oder Schröder? Am 22. September entscheiden die WählerBild: AP

Schwerpunktthemen des 75-minütigen Streitgesprächs bei ARD und ZDF waren die Arbeitslosigkeit und der mögliche Angriff der USA gegen den Irak. Stoiber warf der SPD vor, zu wenig gegen die Arbeitslosigkeit getan zu haben. Schröder verwies auf weltwirtschaftliche Probleme und auf eine leichte Besserung der Zahlen seit dem Regierungswechsel 1998. Der Bundeskanzler betonte erneut, Deutschland werde sich unter seiner Führung nicht an einem Angriff auf den Irak beteiligen. Stoiber warf Schröder vor, er schädige durch seinen Umgang mit dem Thema das deutsch-amerikanische Verhältnis.

Union: Stoiber vorne – SPD: Schröder vorne

Führende Politiker beider Seiten reklamierten schon unmittelbar nach der Sendung am Sonntagabend einen klaren Sieg für ihren Kandidaten. Nach Ansicht von SPD-Bundesgeschäftsführer Matthias Machnig ist in der Debatte klar geworden, dass dem bayerischen Ministerpräsidenten das "Kanzlerformat" fehle. Besonders in der Außenpolitik habe Stoiber Unsicherheiten an den Tag gelegt.

Ganz anders sah es CSU-Generalsekretär Thomas Goppel. Für ihn ist Stoiber aus dem "Kompetenzduell" als eindeutiger Sieger hervorgegangen. Es sei deutlich geworden, dass Deutschland keinen "Show-Kanzler" brauche, sondern einen Regierungschef wie Stoiber, der tatsächlich anpacke.

Vorteil Schröder bei den Umfragen

Die im Anschluss an das zweite TV-Duell durchgeführten Umfragen zeigten, dass diesmal Schröder deutlich besser bei den Zuschauern ankam als sein Herausforderer. Die 750 Befragten fanden den Kanzler mehrheitlich sympathischer, selbstbewusster, kompetenter, verständlicher und glaubwürdiger, wie das Institut Infratest dimap ermittelte. Bei den Sachfragen fanden die Zuschauer Stoiber in den Bereichen Steuern und Arbeitsmarkt überzeugender als den Kanzler. Ein Patt gab es in der Bildungspolitik, bei den Themen Außen- und Familienpolitik lag Schröder eindeutig vorne. 40 Prozent der Befragten gaben an, das TV-Duell habe ihre Wahlentscheidung beeinflusst. Auf die Frage nach dem bevorzugten Bundeskanzler, bevorzugten 51 Prozent Schröder; 30 Prozent würden den Umfragen nach für Stoiber votieren. (hh/sam)