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Schluss mit lustig

15. September 2012

Durch gepanschten Alkohol sind in Tschechien 19 Menschen gestorben. Jetzt hat die Regierung die Reißleine gezogen und den Verkauf hochprozentiger Spirituosen verboten.

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Tschechien Spirituosen (Foto: picture alliance/XAMAX)
Bild: picture alliance/XAMAX

In Tschechien sind über Nacht Schnaps, Wodka und Rum aus den Regalen der Geschäfte verschwunden. Doch nicht nur das: Auch in Bars, Restaurants und Hotels gibt es auf absehbare Zeit nichts Hochprozentiges mehr zu kaufen. Hintergrund ist der Tod von mindestens 19 Menschen durch gepanschten Alkohol, der mit hochgiftigem Methanol versetzt war.

Gesundheitsminister Leos Heger zog angesichts der Todesfälle Konsequenzen und erließ ein Verkaufsverbot für Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 20 Prozent. Bei Zuwiderhandlung droht eine Geldbuße von umgerechnet bis zu 123.000 Euro oder sogar eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.

Hintermänner gesucht

Ungeachtet dessen meldeten mehrere Kliniken in Südmähren und Mährisch-Schlesien neue Vergiftungsfälle. Die Polizei sucht seit Tagen fieberhaft nach den Giftmischern und den Hintermännern. 17 Verdächtige wurden bereits festgenommen.

Bei einer Razzia im südmährischen Zlin stellten die Beamten zudem rund 500 Wodka-, Rum- und Obstbrandflaschen mit gefälschten Marken-Etiketten sicher. Bei ersten Untersuchungen wurde in diesen Getränken ein hoher Methanol-Gehalt festgestellt. Wenige Milliliter davon reichen für eine Vergiftung mit Übelkeit und Sehstörungen bis hin zu Erblindung oder Tod.

jh/kis (dpa, dapd)