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Schlag gegen Menschenhandel

21. April 2013

Erst jüngst beklagte die EU-Kommission, der Kampf gegen den Menschenhandel komme in Europa nicht voran. Spanien kann bei seiner Kampagne schon nach kurzer Zeit einen Durchbruch vermelden.

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Prostituierte vor dem Fahrzeug eines Freiers in Rom (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die spanischen Behörden haben den Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution intensiviert und scheinen fast selbst überrascht von den schnellen und durchgreifenden Erfolgen. Im ersten Quartal des Jahres wurden demnach 228 Menschen festgenommen. Bei insgesamt 66 Aktionen seien 155 von verschiedenen Banden festgehaltene Opfer sexueller Ausbeutung befreit worden, berichtete die Polizei in Madrid.

Auch die kürzlich begonnene Kampagne "Sei kein Komplize" habe schon erste Früchte getragen, hieß es. In den ersten 48 Stunden nach der Einrichtung einer kostenlosen 24-Stunden-Hotline und einer E-Mail-Adresse, die dem schnelleren Aufspüren und Identifizieren von Opfern dienen sollen, seien wichtige Hinweise eingegangen. Oft ist es wegen Gewalt und massiven Drucks schwierig, Zeugenaussagen aus dem Milieu zu bekommen oder zu beweisen. Jetzt konnten mehrere Ermittlungen aufgenommen werden.

Fünf Millionen Euro pro Tag

Im gesamten Vorjahr waren in Spanien bei der Bekämpfung des Menschenhandels 783 Menschen festgenommen und 567 Opfer befreit worden. Bei der Präsentation der neuen Kampagne wies Polizeidirektor Ignacio Cosidó diese Woche darauf hin, Spanien sei in der Europäischen Union das nach Italien am stärksten vom Menschenhandel betroffene Land. Die mafiösen Banden erzielten allein in Spanien einen Umsatz von fünf Millionen Euro pro Tag. So rentabel sei sonst nur das Geschäft mit Waffen und Drogen...

SC/sti (dpa )