Schicht für Plaste und Elaste
Sie waren heiß begehrt, die Wartezeiten endlos, der Fahrkomfort übersichtlich. Im Osten bestimmte der Trabant das Bild der Straßen der DDR. Vor 25 Jahren lief der letzte Trabi vom Band. Ein Blick nicht nur zurück.
Der Trabi als Kunstobjekt
Hängend in den Seilen. Auch als Kunstobjekt sorgte der Trabant noch für Furore. So wie hier, als ein Aktionskünstler einen Trabi grau und verstaubt in einen Wald hängt.
Was für Farben
Die Farbpalette der Trabis war irgendwie immer Pastell, wenn man es freundlich ausdrückt. Kritiker sprachen auch schon mal von verwaschen oder gar angegraut. Aber die Farbe war nur zweitrangig. Für viele seiner Besitzer war das Auto die Basis für kleine Fluchten aus dem Alltag. Oder sich einfach mal die Freiheit nehmen, mit 98 Stundenkilometern über die Bahn zu donnern.
Pink Power
In Pink gab es den Trabanten zu DDR-Zeiten nicht. Die Farbpalette war da eher langweilig. Nach der Wende mutierte das Auto zum farblichen Versuchsobjekt zahlreicher Fans, die ihrem Fahrzeug einen neuen Anstrich verpassten.
Der Geschichts-Trabi
Ein Trabi als Symbol für die deutsche Geschichte. Fahnen, Bruchstücke der Berliner Mauer, BRD-Kennzeichen und eine Lackierung, die an die Öffnung der deutsch-deutschen Grenze im November 1989 erinnert.
Trabi der Zukunft?
Das ist mit Sicherheit nicht mehr original. Der Motor, der hier im Trabi zu sehen ist, erfüllt wahrscheinlich sämtliche Abgasnormen. Das konnte von den DDR-Fahrzeugen nicht behauptet werden. Sie verbrannten ein Zweitaktgemisch ungefiltert in die Umwelt.
Spartanische Ausstattung
Es sieht ein wenig aus wie bei Honecker zuhause. Auch wenn der Staatsratsvorsitzende grundsätzlich Volvo fuhr. Das Wageninnere war im Trabanten übersichtlich und etwas spießig. Dafür konnte der Fahrer sicher sein, während der Fahrt nicht von zahlreichen Funktionen abgelenkt zu werden.
Der Blumenkasten
Der Trabi hatte viele Funktionen. So diente er vielen DDR-Bürgern als Wagen für große Fluchten und den zeitlich befristeten Alltagsausstieg. Manche "Plastikschüssel" landete aber im Vorgarten - natürlich nach der Wende. Zuvor war der Wagen einfach zu kostbar. Zeiten und Ansprüche ändern sich.
Die Nostalgiker
Trabi-Freunde gibt es auch im Ausland. Wie hier bei einem nostalgischen Treffen in Prag. Blank poliert und topgepflegt präsentiert man sich. Wie viele Wagen es noch gibt, ist unklar. Für Deutschland schwanken die Zahlen zugelassener Fahrzeuge zwischen 30.000 und 50.000.
Klassenkampf
Der Mercedes des Ostens und das Volksmobil. Der Wartburg (links) war schon das gehobene Fahrzeug in Deutschlands Osten. Nicht jeder kam an ihn heran. Aber auch das konnte seinen Abstieg nicht verhindern. Ihn ereilte das gleiche Schicksal wie den Trabanten. Er wurde einfach abgewickelt.
Die britische Trabi-Rikscha
Ein Kuriosum: Reifen mit dem Union Jack, die Tower Bridge als Lackierung, flankiert von Deutschlandfahnen. Ob dieses Gefährt einen Motor hat, wird nicht deutlich. Als Symbol der deutsch-britischen Beziehungen reicht das Fahrzeug aber immer.
Der Mauerbrecher
Auf der bekannten East Side Gallery im Berliner Stadtteil Friedrichshain darf das Plastikauto als Bild natürlich nicht fehlen. Auch wenn der Trabi, wie hier im Bild, nicht durch Eis gebrochen ist, so sind doch am 9. November 1989 zahlreiche Trabanten über die Grenzen in den Westen gerollt.
Die graue Maus
Auf die Blickrichtung kommt es an: Während dieses Bild im Westen als Symbol der Tristesse gilt, sehen ehemalige DRR-Bürger diese Aufnahme wohl mit anderen Augen. Zumindest brauchte sich der Fahrer über die Suche nach einem Parkplatz keine Sorgen zu machen.