Schauspielerin Maron in Israel gestorben
1. Juni 2014"Israel verliere eine wunderbare Frau, eine große Künstlerin und eine einzigartige Persönlichkeit", würdigte der israelische Staatspräsident Schimon Peres die im Alter von 90 Jahren in Tel Aviv gestorbene Schauspielerin Hanna Maron. Die gebürtige Berlinerin war eine der erfolgreichsten Darstellerinnen Israels. 1973 wurde sie mit dem "Israel-Preis" ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung des Staates. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hob in seinem Beileidsschreiben an die Angehörigen die Pionierrolle Marons für das israelische Theater hervor.
Kinderdarstellerin bei Fritz Lang
1923 in der deutschen Hauptstadt als Hanna Meierzak geboren wurde Hanna Maron Opfer und Zeugin eines Jahrhunderts der Gewalt. In der Endphase der Weimarer Republik wurde sie durch Film- und Theaterrollen ein bekannter Kinderstar. Unter anderem wirkte sie in dem Filmklassiker "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" von Fritz Lang aus dem Jahre 1931 mit.
Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wanderte die Familie Meierzak ins damalige Palästina aus. Während des Zweiten Weltkriegs kämpfte Hanna Maron als Soldatin in der jüdischen Brigade der britischen Armee. Nach der Staatsgründung 1948 wurde sie eine der bekanntesten Bühnenschauspielerinnen Israels.
Bei Anschlag in München verletzt
Während einer Zwischenlandung auf dem Flughafen München wurde Hanna Maron 1970 bei einem Anschlag palästinensischer Terroristen schwer verletzt. Im Krankenhaus musste ihr ein Bein amputiert werden. Dennoch engagierte sich die Schauspielerin in der israelischen Friedensbewegung und trat vehement für die Gründung eines Palästinenserstaates ein.
wl/sti (dpa, jerusalem-post-online)