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Sansibar: Oppositionspartei prangert Polizei-Willkür an

14. März 2005

Seif Sharif Hamad, Generalsekretär der CUF, im Interview von DW-RADIO

https://p.dw.com/p/6MnZ


"Die Situation auf Sansibar ist in diesen Tagen vergleichbar mit der in Südafrika während der Apartheid." Das sagte der Generalsekretär der größten Oppositionspartei Civic United Front (CUF), Seif Sharif Hamad, in einem Interview des Kisuaheli-Programms von DW-RADIO. Die Polizei verhafte nachts Mitglieder seiner Partei und halte diese ohne Gerichtsverhandlung tagelang fest. Auf Polizeistationen gäbe es zudem Fälle von Misshandlungen. "Verletzte werden nicht ins Krankenhaus gebracht. Dem Roten Kreuz ist verboten worden, diese zu behandeln", fügte Hamad hinzu. Hintergrund der Unruhen auf der vor der Ostküste Afrikas gelegenen Insel: Ein Regierungsmitglied hatte am vergangenen Wochenende Anhänger seiner Partei Chama cha Mapinduzi (CCM) zu Übergriffen gegen Mitglieder der CUF aufgefordert. Die Insel gehört zu Tansania; der Präsident Sansibars ist zugleich Vizepräsident in Tansania.


Hamad erklärte gegenüber DW-RADIO, er habe den Präsidenten Tansanias, Benjamin Mkapa, aufgefordert, auf Sansibar einzugreifen und die internationale Gemeinschaft über die Zustände auf der Insel aufmerksam gemacht. Er warne davor, sich nicht von den "netten Worten unseres Präsidenten täuschen zu lassen". Im Oktober 2005 finden in Tansania Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt.

11. März 2005
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