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Sammer wird neuer Sportdirektor des DFB

8. Februar 2006

Klinsmanns Mann bekam keine Mehrheit. Der deutsche Nationalcoach wollte eigentlich den Hockey-Bundestrainer Peters zum Sportdirektor machen. Das ging schief.

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Sammer (r.) hat den neuen Job, nicht PetersBild: AP

Der derzeit vereinslose Bundesliga-Trainer Matthias Sammer wird Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Seine Einstellung ist zum 1. April 2006 geplant, wie der DFB am Mittwoch (8.2.2006) nach einer Präsidiumssitzung in Frankfurt am Main mitteilte. Der Vertrag soll fünf Jahre laufen.

Trotzdem ein Angebot für Peters

Der von DFB-Coach Jürgen Klinsmann favorisierte Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters soll außerdem zum 1. Oktober ein Angebot erhalten, "um sein Wissen und sein Können aus dem Elitebereich eines anderen Sportverbandes zu nutzen". Eine genaue Job-Beschreibung für Peters wurde nicht genannt.

Schwere Schlappe für Klinsmann

Für Klinsmann bedeutet dies die erste herbe Niederlage in einem verbandsinternen Machtkampf, die allerdings absehbar war. Mehrere Präsidiumsmitglieder hatten sich wiederholt ablehnend über eine Lösung allein mit Peters geäußert. Klinsmann hatte jedoch angekündigt, dass er auch im Falle einer Ablehnung keine persönlichen Konsequenzen ziehen werde.

Neuer Posten mit neuen Aufgaben

Den Posten des Sportdirektors oder auch Technischen Direktors gibt es bislang nicht beim DFB. Er soll Cheftrainer aller Junioren-Auswahlmannschaften bis zur U 20 sein und die Führung des DFB-Nachwuchs-Trainerstabes übernehmen. Zudem soll er mit den Leistungszentren der Bundesliga kooperieren, das DFB-Talentförderprogramm optimieren und weitere Fußball-Eliteschulen aufbauen. In enger Abstimmung mit dem Bundestrainer soll der Sportdirektor auch eine einheitliche Spielphilosophie für alle Junioren-Nationalmannschaften umsetzen. Hinzu kämen die Erstellung von Trainingsrahmenkonzepten unter Berücksichtigung neuester, sportwissenschaftlicher Erkenntnisse sowie die intensive Kommunikation über Ziele, Erfolge und Aufwand der Nachwuchsarbeit.

Bierhoff wird gestärkt

Der DFB bildet ein neues sportliches Leitungsgremium, dem neben Klinsmann, dessen Assistenten Joachim Löw, Sportdirektor Sammer und U-21-Coach Dieter Eilts auch DFB-Chefausbilder Erich Rutemöller angehören. Das zentrale Gremium wird von Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff geleitet, dessen Funktion damit weiter aufgewertet wird.

Dieses Gremium soll für die Verbindung der Nationalmannschaft mit den zentralen Aufgabenfeldern des Junioren-Leistungsfußballs, der Nachwuchsförderung sowie der Traineraus- und -weiterbildung zuständig sein. Das DFB-Präsidium bekräftigte am Mittwoch, auch nach der WM im Sommer mit Klinsmann als Bundestrainer weiter arbeiten zu wollen, "soweit das sportliche Ergebnis der WM dies zulässt". (kap)