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Generalprobe geglückt

29. März 2009

Die Wintersport-Saison ist vorbei. Die Bilanz fällt positiv aus: Ein Jahr vor den Olympischen Spielen liegen die deutschen Athleten voll im Soll. Es gibt aber auch Ausnahmen.

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Biathlon-Doppelweltmeisterin Kati Wilhelm beißt auf ihre Goldmedaille und lächelt (FOTO: AP)
Beißt oft auf Gold: Biathletin Kati WilhelmBild: AP

32 Mal gab es im Winter 2008/2009 WM-Medaillen für Deutschland. Das kann sich sehen lassen und das macht vor allem Mut für die Olympischen Spiele 2010 in Vancouver. Thomas Bach, Präsident des deutschen Olympischen Sportbundes, blickt schon einmal voraus: "Natürlich wollen wir Platz eins von Turin verteidigen, aber die Spitzengruppe im Winter liegt so dicht beisammen wie nie", sagt er. "Für mich wäre auch ein Platz unter den ersten Dreien ein Erfolg". Bei den Olympischen Spielen in Turin hatte es elfmal Gold, 12-mal Silber und sechsmal Bronze für die deutschen Starter geregnet. Erfolgreicher war keine andere Nation.

Medaillenbank Biathlon

Biathlet Michael Greis beim Laufen in einem Rennen (Foto: AP)
Holte in Turin dreimal Gold: Biathlet Michael GreisBild: AP

Wie immer Verlass war in der jüngsten Saison auf die Biathleten. Die deutschen Skijäger sicherten sich acht WM-Medaillen und damit genau so viele wie im Vorjahr. Auch wenn es in Pyeongchang "nur" zwei Weltmeistertitel für Deutschland gab. 2008 waren es noch fünf gewesen. Kati Wilhelm holte zweimal WM-Gold und hätte um ein Haar auch noch den Gesamt-Weltcup gewonnen. "Wir haben im Biathlon sowie im nordischen und alpinen Bereich 19 WM-Medaillen gewonnen", freut sich Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Skiverbandes. "Das zeigt, dass die Grundstruktur über alle Disziplinen hinweg intakt ist."

Nicht so richtig glänzen konnten die nordischen Athleten. Sie erledigten mit achtmal WM-Silber und einmal Bronze zwar ihre Pflicht, die Kür blieb aber aus. Trotz einer Saison mit vielen Rückschlägen: Mit den nordischen Kombinierern wird bei Olympia zu rechnen sein. Ronny Ackermann und sein "Kronprinz" Björn Kircheisen haben gegen Ende des Winters angedeutet, dass sie jederzeit in der Lage sind, auf einen Podestplatz zu klettern. Darauf hoffen auch die Langlauf-Damen, die dabei auf einen neuen Trainer setzen. Die Verantwortlichen reagierten sofort auf das schwache Abschneiden bei der WM in Liberec und wechselten den Trainer - Janko Neuber für Ismo Hämäläinen.

Alles andere als rund lief es auch im deutschen Bobteam. "Wir werden viel auszuwerten haben. Das war ein deutlicher Warnschuss. Aber lieber jetzt, als bei Olympia", sagte Andreas Trautvetter, Präsident des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland, nachdem die einstigen Paradebobs mit André Lange und Sandra Kiriasis erstmals seit vielen Jahren nicht ganz oben auf dem Podium standen.

Medaillenhoffnung Riesch

Im Skispringen ist nach der zweitgrößten Pleite in der WM-Geschichte – im Mannschaftswettbewerb landeten die DSV-Adler nur auf Rang zehn – eines deutlich geworden: Die One-Man-Show, mit Silber für Martin Schmitt, ist zu wenig. "Ein sportlicher GAU", war Bundestrainer Werner Schuster enttäuscht, aber es sei auch nicht mehr als eine Momentaufnahme.

Die deutsche Skifahrerin Maria Riesch umkurvt eine Slalomstange (Foto: picture-alliance)
Alpine-Goldhoffnung: Maria RieschBild: picture-alliance / dpa

Hoffnung gibt es für die Alpinen-Fans, die mit Maria Riesch endlich wieder eine echte Siegfahrerin bejubeln dürfen. Nach ihrem Gewinn der kleinen Kristallkugel und des WM-Titels im Slalom, soll es nun auch in Vancouver Edelmetall sein. Träumen wird davon auch Felix Neureuther. Dem WM-Vierten ist zumindest im Slalom alles zuzutrauen. Eine olympische Medaille bleibt auch das Ziel von Snowboarderin Amelie Kober, die in diesem Winter einmal mehr im Parallel-Riesenslalom überzeugte und erstmals nach acht Jahren wieder die kleine Kristallkugel für Deutschland holte.

Einen Rückschlag gab es hingegen für die ansonsten so verwöhnten deutschen Eisschnellläufer. Sie schnitten bei der Weltmeisterschaft mit nur drei Medaillen so schlecht ab, wie nie zuvor in der WM-Historie. Richtig viel Rückenwind für die Mission Olympia-Gold hat sich hingegen das Eiskunst-Lauf-Paar Aljona Savchenko und Robin Szolkowy verschafft. Das Duo verteidigte ganz souverän seinen WM-Titel und wird als Favorit zu den Olympischen Spielen nach Vancouver reisen. Ansonsten sieht es im deutschen Eiskunstlauf aber düster aus.

(bw/vk/dpa/sid)