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Saison-Aus für Haas

Jens Krepela16. Juni 2014

Nach seiner erneuten Schulterverletzung wird Tennis-Profi Tommy Haas in diesem Jahr nicht mehr auf die Tennis-Tour zurückkehren. Möglicherweise droht ihm sogar das Karriereende.

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Tommy Haas in Müchen ausgeschieden (Photo by Dennis Grombkowski/Getty Images)
Bild: Grombkowski/Getty Images

"Man wird erst in ein paar Monaten entscheiden können, ob es noch mal geht", sagte Haas im Gespräch mit der Bild-Zeitung. Obwohl er in den letzten Wochen gespürt habe, dass etwas nicht in Ordnung ist, habe er damit nicht gerechnet. "Die Diagnose war im ersten Moment natürlich ein Hammer, aber es war leider zu befürchten, dass es eine schwerere Verletzung ist", so Haas. Die Supraspinatussehne in der Schulter ist angerissen, außerdem eine Sehne, die den Bizeps schützt: "Das muss alles zusammengenäht werden." Zwar könne er "wohl am selben Tag noch raus aus dem Krankenhaus", doch die anschließenden drei, vier Wochen seien die schlimmsten: "Ich darf die Schulter, die in einer Schlinge liegt, nicht bewegen. Ich darf auch nicht auf der Seite liegen, was mich beim Schlafen behindert. Aber meine kleine Tochter wird mich schon gut ablenken und entertainen. Ich kann mich um meine Familie kümmern. Das ist ein positiver Aspekt."

Furcht vor dem verletzungsbedingten Karriereende

Bei den Gerry Weber Open in Halle/Westfalen hatte sich zuletzt einmal mehr offenbart, dass Haas wohl auf ein medizinisches Wunder angewiesen ist, um den Ruhestand weiter hinauszuzögern und 2015 ein Comeback zu starten. Seit Jahren ist die Schulter die große Schwachstelle in seinem Körper. "Wenn ich noch mal operiert werden muss, kann ich meinen Schläger gleich an den Nagel hängen", hatte er bereits vor Wochen befürchtet. Davon ist nun erst mal nicht mehr die Rede, Haas will es 2015 noch einmal wissen, obwohl er dann schon 37 Jahre alt wird. "Jimmy Connors hat 1991 mit 39 Jahren noch das Halbfinale bei den US Open erreicht. Das ist auch eine Inspiration", sagte er.

Abschied auf dem Tennisplatz

Seine Platzierung in der Weltrangliste (20.) wird bis zu einem möglichen Comeback eingefroren, "protected ranking" nennt das die ATP. "Ich brauche dann bei zehn Turnieren nicht durch die Quali", sagte Haas: "Vielleicht bekomme ich ja auch die eine oder andere Wildcard." Deutschlands Nummer eins wolle in jedem Fall nicht mit einer Verletzung von der Tennis-Bühne abtreten, sondern auf dem Platz seine Karriere beenden, teilte sein Management mit. Schon einmal war Haas nach einer Hüft- und Ellbogenoperation im Jahr 2010 ein Comeback gelungen. "Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass ich noch gute Matches und Turniere spielen kann, sofern die Schulteroperation erfolgreich verläuft und mein Körper auch sonst mitspielt", sagte er nun.