'Saddam war ein Vorbote des Antichristen' | Service | DW | 06.01.2007
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'Saddam war ein Vorbote des Antichristen'

Die meisten Userreaktionen gab es in der vergangenen Woche zur Hinrichtung von Saddam Hussein. Die überwältigende Mehrheit der DW-WORLD-Leser ist gegen die Todesstrafe.

Saddam als tragische Figur

Man kann unterschiedlicher Meinung sein und in bestimmten Momenten denke auch ich, dass der eine oder andere Verbrecher die Todesstrafe verdient hätte, aber bei solchen Prozessen fehlt mir ein gewisser Affekt, welcher eine sofortige Hinrichtung noch glaubwürdig erscheinen ließe. Saddam Hussein allerdings war für mich bis zum Schluss nur noch eine tragische Figur, die man bis zu seinem "natürlichen" Tod hätte einsperren sollen; eine für mich wirkungsvollere Strafe! Seine Hinrichtung mag aber bestenfalls bei Ewigverblendeten Jubelschreie auslösen. (Reinhard Görtz)

Hinrichtung falscher Schritt

Die Hinrichtung von Saddam Hussein war nicht der richtige Schritt. 1. Er wurde für einige Verbrechen nicht zur Rechenschaft gezogen, wie z.B. dem Giftgasanschlag auf die Kurden 2. Er büßt nicht für seine Vergehen: eine lebenslange Haftstrafe hätte ihn mehr dafür büßen lassen können, was er getan hat. 3. Während seiner Haftstrafe hätte die Chance bestanden, die Strukturen des Regimes und deren schändliches Tun aufzuklären und so zu einer besseren Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit und eine Versöhnung innerhalb des Volkes beizutragen. Diese Chancen der Versöhnung wurden durch die schnelle Hinrichtung vertan. (Gerd Wittka )

Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Wer ist ihr nächstes Opfer Mr Bush / Mr Blair? Wann starten Sie Ihren nächsten Krieg um einen unbeliebten Staatsmann umzubringen? Es ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit wenn man einen verlogenen Krieg beginnt, nur um jemanden " zu entfernen"! Mr Bush / Mr Blair, herzlichen Glückwunsch, dass Sie Ihren geplanten Mord nun vollendet haben. Wir hoffen aufrichtig, dass Sie eines Tages für Ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. (Gerhard Mueller)

Wen noch ermorden?

Mord ist Mord, ob staatlich legitimiert oder nicht! Die Geschichte der Menschheit zeigt deutlich, dass Unrecht nicht mit Unrecht beseitigt werden kann. Man muss sich fragen: Wer müsste nicht noch alles "ermordet" werden? In Amerika, Russland, China, Vietnam, Iran, Libyen, Indien, Nordkorea, Pakistan. In vielen Staaten müssten dann wohl die Staatsführer vor Gericht! Würde das die Probleme lösen? (Wolfgang Bastian)

Richtige Entscheidung

Meiner Meinung nach war die Hinrichtung zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung, auch wenn ich die Todesstrafe persönlich ablehne. Ich erinnere an die Nürnberger Prozesse nach dem Zweiten Weltkrieg, welche im Rahmen der internationalen Rechtsprechung die Täter für ihre Verbrechen sühnen lassen wollten. Mit dem Tod Saddam Husseins wir aber m.E. das grundlegende Problem des Iraks, der Terror der Volksgruppen untereinander, in keiner Weise gelöst. Dazu wäre wohl auch die Staatlichkeit des Iraks aufzulösen. Den Schiiten, Sunnieten und Kurden sind geschichtlich absolut heterogen. So wird der Irak wohl leider weiterhin einer blutigen und ungewissen Zukunft entgegensehen, obwohl die leidgeprüften Menschen wahrlich besseres verdient hätten. (Arndt Oßendriever )

Irak teilen

Wenn man den Irak durch drei teilen würde, ginge es allen besser, denn die Schiiten, die Sunniten und die Kurden ertragen sich gegenseitig nicht. Statt Unruhe und Bombenschläge hätte man dann in dem Land Ruhe. Beispiel: Jugoslawien (Sabri Ayas )

Kommt der Antichrist?

Es wird der nächste Diktator kommen, vielleicht sogar der Antichrist, der ja in der Bibel vorausgesagt wird. Nur wissen wir nicht, wann und wer es sein wird. Saddam war ein Vorbote. (Heim Margreth )

Aus redaktionellen Gründen behalten wir uns vor, Zuschriften zu kürzen.

  • Datum 06.01.2007
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