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Saddam-Prozess: Ex-Richter gibt 148 Todesurteile zu

13. März 2006
https://p.dw.com/p/86rC

Im Prozess gegen Saddam Hussein und sieben weitere Ex-Funktionäre seines Regimes hat erstmals ein Angeklagter seine Beteiligung an der Hinrichtung von 148 Schiiten aus der irakischen Kleinstadt Dudschail zugegeben. Der frühere Richter des Revolutionsgerichts, Awad al-Bandar, sagte am Montag (13.2.2006) vor dem Sondertribunal für die Verbrechen des Saddam-Regimes in Bagdad aus, er habe die Männer zum Tode verurteilt, weil sie an dem versuchten Attentat auf Saddam in Dudschail beteiligt gewesen seien. Wie schon die drei Ex-Parteifunktionäre, die zuvor ihre Aussage gemacht hatten, erklärte auch der frühere Vizepräsident Taha Jassin Ramadan, er habe mit den Ereignissen in Dudschail nichts zu tun gehabt. Er sagte außerdem, er sei von US-Ermittlern nach seiner Festnahme gefoltert worden. Diese hätten ihn geschlagen, mit eiskaltem Wasser übergossen und gezwungen, Stunden lang zu stehen. Sie hätten ihm damals immer wieder dieselbe Frage gestellt: "Wo ist Saddam?". Der Prozess wurde auf Mittwoch vertagt. Dann wird voraussichtlich auch Saddam selbst seine Aussage machen.