Sachsen bleibt fest in der Hand der CDU
31. August 2014Schlechtestes Wahlergebnis jemals und trotzdem haushoch gewonnen: Die seit der Wende in Sachsen regierende CDU bleibt nach der Landtagswahl vom Sonntag mit 39,4 Prozent der Stimmen an der Macht, Ministerpräsident Stanislaw Tillich (Artikelbild) muss sich aber nach einem Debakel der FDP einen neuen Partner suchen. Für die Liberalen votierten nur 3,8 Prozent der Wähler.
Wieder ein Debakel für die FDP
Die FDP flog damit wie schon bei der Bundestagswahl 2013 aus der Regierung und aus dem Parlament. Dafür zog die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) mit rund 10,0 Prozent erstmals in einen Landtag ein. Die Linke liegt bei etwa 18,5 Prozent und wurde damit zweitstärkste Kraft. Die SPD kommt auf 12,2 Prozent.
Die Grünen schafften es mit knapp 6 Prozent wieder in den Landtag. Die rechtsextreme NPD verfehlte mit 4,95 Prozentpunkten den Wiedereinzug in den sächsischen Landtag. Das wurde am späten Abend bekannt, nachdem sich die Hochrechnungen zunächst rund um die Fünf-Prozent-Marke bewegt hatten.
Wahlbeteiligung im Keller
Die Wahlbeteiligung fiel gegenüber der vorherigen Landtagswahl nochmals ab. Nicht einmal die Hälfte aller Wahlberechtigten machte von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Die Beteiligung lag nur bei 48,5 Prozent.
Als wahrscheinlichste Koalition gilt in Dresden nun ein Bündnis von CDU und SPD, was auch die große Koalition von Kanzlerin Angela Merkel stärken würde. Nach den aktuell vorliegenden Zahlen wäre - mit hauchdünner Mehrheit - auch Schwarz-Grün denkbar. Mit der AfD zu regieren, hat Sachsens Regierungschef Tillich mehrfach öffentlich ausgeschlossen.
Obwohl die CDU mit rund 39 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis bei Landtagswahlen in Sachsen erzielte, kann der im Mai 2008 ins Amt gekommene und im Land beliebte Stanislaw Tillich erneut die Regierung bilden. "39 Prozent oder noch ein Stückchen mehr ist ein Superergebnis", kommentierte er.
haz/mak (dpa, afp)