1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Saarland, Sachsen, Thüringen

30. August 2009

Letzter Stimmungstest vor der Bundestagswahl: Am 30. August werden in Saarland, Sachsen und Thüringen neue Landtage gewählt. Eine Kurzübersicht zu Ländern und Leuten.

https://p.dw.com/p/JKtc
Karte Deutschland mit Saarland Thüringen und Sachsen (Grafik: DW)
Bild: DW

Saarland

Die Saarschleife bei Mettlach (Foto: AP)
Die Saarschleife bei MettlachBild: AP

Das waldreiche Saarland im Südwesten ist das kleinste Flächenland der Bundesrepublik, nur die Länder Hamburg und Bremen sind kleiner. Mit gut einer Million Einwohnern wird es sogar noch von Hamburg (1,8 Millionen) überflügelt. Die einst von Kohle und Stahl geprägte Region an der Saar, einem Nebenfluss der Mosel, ist erst seit Anfang 1957 Bundesland. Wie schon nach dem 1. Weltkrieg stand das Saarland auch nach dem 2.Weltkrieg unter französischer Regie.

Erst der saarländische Widerstand gegen eine europäische Autonomieregelung führte zur Eingliederung in die Bundesrepublik. Doch französische Lebensart und Genussfreude sind weiterhin verbreitet. Nach dem Niedergang der Montanindustrie ist die stillgelegte Völklinger Stahlhütte heute UNO-Weltkulturerbe. Das Bundesland ist Teil der grenzüberschreitenden Kooperation mit Lothringen und Luxemburg ("Saar-Lor-Lux"). Die einst unter französischer Ägide gegründete Universität der Landeshauptstadt Saarbrücken pflegt bis heute enge Verbindungen nach Frankreich.

Sachsen

Der Freistaat Sachsen im Südosten ist mit 4,2 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste der fünf Länder auf dem früheren DDR-Gebiet. Die Hauptstadt Dresden galt wegen zahlreicher barocker Prachtbauten als "Elb-Florenz". Nach Beseitigung großer Kriegszerstörungen wurde zuletzt die Frauenkirche auch mit Spenden der Bevölkerung im alten Glanz wieder aufgebaut. Der Bau einer Elbbrücke führte 2009 zum Verlust des Weltkulturerbe-Status für das Dresdner Elbtal. Der Mittelgebirgs-Durchbruch der Elbe ist als Sächsische Schweiz bei Touristen und Bergsteigern beliebt.

Frauenkirche in Dresden (Foto: DPA)
Frauenkirche in DresdenBild: picture-alliance/ ZB

Die lange Industrietradition Sachsens wird in der heutigen IT-Branche fortgesetzt. Leipzig ist als größte Stadt Sachsens weiterhin Messe- und Handelsstadt und ist neben Frankfurt am Main die deutsche Buch-Metropole. Die Leipziger Bürger sind auch 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer stolz darauf, mit ihren Demonstrationen im Herbst 1989 einen wichtigen Beitrag zur historischen Wende geleistet zu haben.

Thüringen

Die Bürger des Freistaats Thüringen (2,3 Millionen Einwohner) nennen ihr Land gern das "grüne Herz Deutschlands". Die Landeshauptstadt Erfurt gilt wegen der hier gegründeten Saatzuchtbetriebe und der Gartenbautradition als Blumenstadt. Das Mittelgebirge Thüringer Wald wird vom "Rennsteig", einem beliebten Wanderweg, gekrönt. Auf der Wartburg bei Eisenach übersetzte Martin Luther einst die Bibel ins Deutsche und begründete damit zugleich Kirchen-Reformation und gesamtdeutschen Sprachstil.

Goethe- und Schillerdenkmal vor dem Nationaltheater in Weimar (Foto: DPA)
Goethe- und Schillerdenkmal vor dem Nationaltheater in WeimarBild: dpa

Die klassische deutsche Literatur mit Goethe und Schiller hat zudem ihren Ort in Weimar - in Sichtweite erinnert die Gedenkstätte KZ Buchenwald an die Massenmorde der Nazis. Thüringen zählt neben Sachsen zu den wirtschaftlich stärkeren Ländern auf dem früheren DDR-Gebiet. Die Universitätsstadt Jena ist das Bildungs- und Forschungszentrum. Eine kulinarische Spezialität ist die weithin begehrte Thüringer Rostbratwurst.

Autor: Jochen Vock

Redaktion: Kay-Alexander Scholz