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Süd- und Nordkorea wollen reden

20. November 2015

Während Südkorea diplomatische Initiativen Richtung China und Japan unternimmt, scheint der kommunistische Norden isoliereter denn je. Nun hat Pjöngjang Gespräche angeboten.

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Grenze zwischen Nordkorea und Südkorea bei Panmunjom (Foto: dpa)
Grenze zwischen Nordkorea und Südkorea bei PanmunjomBild: picture-alliance/dpa/EPA/Jeon Heon-Kyun

Das kommunistische Regime in Nordkorea hat dem Süden die Aufnahme von Gesprächen vorgeschlagen. Bei einem Treffen auf Arbeitsebene am Freitag nächster Woche solle im Grenzort Panmunjom (Artikelbild) ein Dialog eingeleitet werden, um das Verhältnis zwischen beiden Staaten zu verbessern. Das "Komitee für die Friedliche Wiedervereinigung Koreas" habe an das südkoreanische "Vereinigungsministerium" einen entsprechenden Vorschlag übermittelt, berichteten die staatlichen nordkoreanischen Medien.

Vereinbarung im August

Das Ministerium teilte zunächst nur mit, der Vorschlag werde geprüft. Seoul hatte dem Norden im September und Oktober selbst Gespräche auf Arbeitsebene angeboten, darauf aber keine Reaktion erhalten. Nach militärischen Spannungen an der Grenze hatten sich Spitzenvertreter beider Länder bei Gesprächen im August in Panmunjom auf die Einleitung eines Dialogs verständigt.

Südkoreas Militär hatte davor als Vergeltung für die Verletzung eigener Soldaten durch mutmaßlich nordkoreanische Landminen wieder damit begonnen, den Norden über die Grenze hinweg mit Propaganda zu beschallen. Die Lautsprecher wurden wieder abgestellt, nachdem Nordkorea sein Bedauern über den Minenvorfall geäußert hatte. Als Teil des Abkommens fanden außerdem im Oktober neue Treffen zwischen auseinandergerissenen Familien aus Süd- und Nordkorea statt.

Südkoreanische Lautsprecherbatterie zur Beschallung des Nordens (Foto: dpa)
Südkoreanische Lautsprecherbatterie zur Beschallung des NordensBild: picture-alliance/dpa/J.H. Park

Nordkorea ist einer der ärmsten und am stärksten isolierten Staaten der Welt. Wegen seines Atomprogramms wurden gegen das Land harte Strafmaßnahmen verhängt. Die Vereinten Nationen haben Nordkorea "beispiellose" Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt. Der Menschenrechtsausschuss der UN-Vollversammlung stimmte vor einem Jahr für eine Resolution, die Pjöngjang vor den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) bringen könnte.

wl/ww (dpa, afp)