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Russland stoppt Kauf von Devisen

4. März 2014

Im Zuge der Krim-Krise ist der russische Rubel in Turbulenzen geraten. Die Folge: Russland setzt den Kauf von ausländischen Währungen aus. An den Aktienmärkten hat sich die Lage wieder etwas beruhigt.

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Bild: Reuters

Russland will vorerst keine ausländischen Währungen mehr kaufen. "Wegen der aktuell hohen Volatilität an den Finanzmärkten" werde der Erwerb mit sofortiger Wirkung ausgesetzt, teilte das Finanzministerium am Dienstag in Moskau mit. Das Ministerium kann täglich Devisen im Gegenwert von 3,5 Milliarden Rubel (rund 70 Millionen Euro) erwerben, um einen der beiden staatlichen Reservefonds aufzufüllen, der mit Ölsteuern finanziert wird.

Der Rubel war zu Wochenbeginn wegen der Krim-Krise auf ein Rekordtief zum Dollar gefallen, zog zuletzt aber wieder leicht an. Ein Euro kostete 50,03 Rubel und ein Dollar 36,34 Rubel. Am Montag (03.03.2014) hatte die russische Zentralbank zur Stützung ihrer Währung den Leitzins erhöht. Mit dem Schritt wollte man "Risiken für die Inflation und die Finanzstabilität im Zusammenhang mit den zuletzt erhöhten Schwankungen an den Finanzmärken" vorbeugen. Private Betreiber von Wechselstuben berichteten am Montag von einem Ansturm auf Dollar. "Wir waren darauf nicht vorbereitet", sagte der Besitzer einer kleinen Wechselstube, die 24 Stunden am Tag geöffnet ist und seit Sonntagmorgen keine Dollar mehr vorrätig hat. Auslöser war der Parlamentsbeschluss vom Wochenende, der Präsident Wladimir Putin freie Hand für eine militärische Intervention auf der Krim gibt.

Aktien leicht erholt

Für etwas Entspannung an den Aktienmärkten sorgten Agenturmeldungen, Russlands Präsident Wladimir Putin habe die in dieser Woche an Manövern unweit der Ukraine beteiligten Soldaten angewiesen, an ihre Stützpunkte zurückzukehren. Der russische Aktienmarkt startete nach den massiven Kursverlusten am Montag mit Gewinnen in den Handel. Anleger hatten sich am Montag aus russischen Aktien zurückgezogen. Der Micex-Index, der die 50 meist gehandelten Aktien der größten russischen Unternehmen beinhaltet, war im frühen Handel um fast zehn Prozent auf 1306,62 Punkte eingebrochen. Das war der größte Tagesverlust seit den Turbulenzen nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008.

iw/ul (rtr, dpa)