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Rotes Kreuz zieht Personal ab

6. August 2012

Nach wiederholten Angriffen auf Mitarbeiter des Roten Kreuzes stellt die Hilfsorganisation ihre Arbeit in zwei Städten Libyens ein. Der Aufbau demokratischer Strukturen geht dennoch weiter.

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Ein Geländewagen des Internationalen Roten Kreuzes in Tripolis (Archivfoto: Matthias Tödt)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Niederlassung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Misrata war am Sonntag ein weiteres Mal von Unbekannten angegriffen worden. Sie feuerten mit schweren Waffen auf das Gebäude in der westlibyschen Stadt. Die sieben Mitarbeiter blieben unversehrt, wie ein Rot-Kreuz-Sprecher in Genf weiter mitteilte. Das Gebäude allerdings ist schwer beschädigt. 

Übergriffe auch in Bengasi

In den vergangenen Wochen hatten Unbekannte insgesamt fünf Mal die Einrichtung in Misrata sowie die Niederlassung der Hilfsorganisation in Bengasi im Osten des Landes angegriffen. Als Konsequenz aus diesen Überfällen stellt das IKRK seine Arbeit jetzt in beiden Städten ein und zieht die Mitarbeiter ab.

Bengasi und Misrata waren wichtige Schauplätze des Volksaufstandes gegen den langjährigen libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi im vergangenen Jahr. Gaddafi war vor knapp einem Jahr nach monatelangen Kämpfen gestürzt und am 20. Oktober 2011 in seiner Heimatstadt Sirte auf der Flucht getötet worden.

Gemäßigte gewinnen Wahl in Libyen

Neues Parlament nimmt Arbeit auf

Ungeachtet der immer wieder aufflammenden Gewalt arbeiten die Libyer weiter am Aufbau demokratischer Strukturen. Nach Angaben eines Sprechers des Nationalen Übergangsrates in Tripolis soll am kommenden Mittwoch die Macht an das neu gewählte Parlament übergeben werden. Die Libyer hatten am 7. Juli die 200 Abgeordneten neu bestimmt. Das Parlament soll das Land führen, bis eine Verfassung ausgearbeitet ist. Dann finden wieder Wahlen statt.

se/kle (afp, rtr)