Der Brasilianer Ronaldo beendet seine Karriere
14. Februar 2011Nach 18 Profijahren mit über 400 Toren sowie zahllosen Trophäen und Auszeichnungen hat sich der Brasilianer Ronaldo endgültig vom Rasen verabschiedet. Der 34-jährige erklärte in São Paulo das vorzeitige Ende seiner aktiven Laufbahn. "Es war eine schöne, wunderbare, emotionale Karriere, mit vielen Niederlagen und unendlichen Siegen. Ich habe mir viele Freunde gemacht", sagte Ronaldo auf einer Pressekonferenz mit tränenerstickter Stimme. Als Grund für seinen überraschenden Rücktritt führte der Brasilianer seine nicht enden wollenden Verletzungs- und Gesundheitsprobleme an. Den noch bis Ende 2011 laufenden Vertrag beim brasilianischen Traditionsverein Corinthians São Paulo werde er nicht mehr erfüllen. Ronaldo soll dem Verein aber als technischer Berater erhalten bleiben.
Karriere in Europa
Entdeckt von Jairzinho, einem der Weltmeister von 1970, war Ronaldo Luis Nazario de Lima 1994 im Alter von 18 Jahren zum PSV Eindhoven gewechselt. Danach spielte er beim FC Barcelona, Inter Mailand, Real Madrid und AC Mailand. Nach einer Knie-Verletzung im Frühjahr 2008 kehrte er nach Brasilien zurück. Dort wurde er jüngst von den Fans des Erstligisten Corinthians für das frühe Aus im südamerikanischen Meisterpokal Copa Libertadores mitverantwortlich gemacht.
WM-Rekordtorschütze
Über ein Jahrzehnt glänzte der wegen seines Übergewichtes oft belächelte Ronaldo auch in der "Selecao". 1994 (ohne Einsatz) und 2002 wurde er mit der brasilianischen Nationalmannschaft Weltmeister. Und bei seinen vier WM-Teilnahmen von 1994 bis 2006 traf er 15 Mal. Er ist damit immer noch der erfolgreichste WM-Torschütze. Beim 2:0-Sieg der Brasilianer im WM-Finale 2002 gegen Deutschland erzielte er beide Tore. Der Abschied von der großen Fußball-Bühne fällt dem dreimalige Weltfußballer (1996, 1997, 2002) schwer: "Der Kopf will weitermachen, aber der Körper hält es nicht mehr aus", sagte das Fußball-Idol und gab zu: "Die letzten drei Tage habe ich wie ein Kind geheult."
Autor: Arnulf Boettcher (mit sid,dpa)
Redaktion: Wolfgang van Kann