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Romney entdeckt die Welt

8. Oktober 2012

Der republikanische Kandidat gilt als außenpolitisch unerfahren. Dieses Manko suchte er nun mit einer Grundsatzrede vor Kadetten wettzumachen. Für seine Thesen hatte Romney sich die richtigen Zuhörer ausgesucht.

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Mitt Romney. Foto: AP
Bild: AP

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hat die Außenpolitik von Amtsinhaber Barack Obama scharf kritisiert und dem Demokraten vor allem im Nahen Osten Versagen vorgeworfen. "Der Präsident sagt gern, 'die Welle des Krieges ebbt ab'. Und wie jeder möchte ich ihm gern glauben", sagte Romney vor Kadetten des Militärinstituts von Virginia in Lexington. "Aber wenn ich heute in den Nahen Osten sehe, dann ist das Risiko eines Konflikts in der Region jetzt höher als zum Amtsantritt des Präsidenten vor vier Jahren."

Romney will dort eine aktivere Politik betreiben. Obama habe eine Strategie der Passivität verfolgt anstatt Partnerschaft mit den Regierungen dieser Region zu suchen. "Ich weiß, dass der Präsident auf einen Nahen Osten gehofft hat, der sicherer, freier und aufblühender ist sowie eng verbündet mit den USA", sagte Romney. "Ich teile diese Hoffnung - aber Hoffnung ist keine Strategie."

Romneys Strategie: Der Anti-Obama-Faktor

Für Waffen an syrische Oppositionelle

Er werde auch die Sanktionen gegen den Iran verschärfen, um das Land zur Abkehr von seinem Atomprogramm zu zwingen, sagte der Republikaner. Außerdem werde er mit der Entsendung von Kriegsschiffen in die Region den Druck auf die iranische Regierung erhöhen. Daneben kündigte Romney an, die militärische Koordinierung mit Israel auszubauen, das einen Präventivschlag gegen den Iran in Erwägung zieht. Im syrischen Bürgerkrieg würde eine Regierung unter seiner Führung jene Elemente in der Opposition suchen, die amerikanische Werte teilten, und dafür sorgen, dass sie die benötigten Waffen erhielten, um Präsident Baschar al-Assad zu stürzen. Allerdings sagte Romney nicht, dass die USA selbst Waffen an die Aufständischen liefern sollten.

Romney gilt bisher als außenpolitisch eher unerfahren. Außenpolitik spielte bislang im Wahlkampf lediglich eine Nebenrolle. Die US-Präsidentenwahl findet am 6. November statt.

sti/ml (dapd, dpa, rtr)