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Unterwegs mit dem DFB-Mobil

28. Dezember 2010

Besseres Training = Bessere Fußballer. Damit diese Gleichung auch im Breitensport aufgeht, sind die DFB-Mobile unterwegs. Ihr Ziel: den Nachwuchstrainern Tipps geben und ihre Ausbildung verbessern.

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Kinder mit grün-weissen Trainingsanzügen beim Fußballspielen (Foto:DW)
Besuch von DFB: Elsdorfer Nachwuchskicker beim TrainingBild: DW

Es ist richtig was los auf dem triefnassen Rasen des SC Elsdorf an diesem eiskalten Freitagabend in der Nähe von Köln. DFB-Coach Martin Becker gibt den rund 40 Nachwuchskickern im Alter zwischen sechs und neun Jahren lautstark Anweisungen. Nur mit dem linken oder nur mit dem rechten Fuß sollen sie den Ball führen und das Leder auf Kommando mit dem Po stoppen. Das sorgt für Spaß und jede Menge Gelächter.

Engagierten Jugendtrainern fehlt oft das Fachwissen

Die DFB-Coaches Richard Moskopp (l.) und Martin Becker (Foto: DW)
Die DFB-Coaches Richard Moskopp (l.) und Martin BeckerBild: DW

Für die verschiedenen Übungen ist der Rasen mit Hütchen in mehrere kleine Felder eingeteilt. Welche Vorteile das hat, erklärt Beckers Partner Richard Moskopp den versammelten Jugendtrainern des Clubs am Rand: "So könnt ihr mit den Kleinen verschiedene Technik- und Dribbelübungen machen, ohne durch Umbauten viel Zeit zu verlieren." Auch Thomas Schläger hört aufmerksam zu. Er trainiert die Elsdorfer C-Jugend. Eine Ausbildung hat er dafür nicht. Wie die meisten Nachwuchstrainer ist er Vater eines Spielers, hat früher selbst gekickt und versucht aus diesen Erfahrungen das Beste weiterzugeben. Den Besuch des DFB-Mobils bewertet er positiv: "Ich finde es bisher sehr interessant. Schon allein vom Aufbau der Trainingseinheit kann man viel mitnehmen."

Einfaches und nachvollziehbares Training ist das Ziel

Für Nachwuchstrainer wie Thomas Schläger wurde das Projekt ins Leben gerufen. Seit Mai 2009 sind die 30 Minibusse mit rund 300 DFB-Coaches in Deutschland unterwegs. Angelegt ist die Aktion auf drei Jahre, danach sollen die DFB-Mobile in den Besitz und die Verantwortung der einzelnen Regionalverbände übergehen. Bis dahin, so die Rechnung der Macher, sollen knapp 400.000 Nachwuchsfußballer und ihre Trainer geschult worden sein. Und das ohne großen Schnick-Schnack: Teure Trainingsgeräte oder Profitechnik hat das DFB-Mobil nicht an Bord. "Hütchen, Stangen und Tore, die da verwendet werden, haben wir auch", bestätigt Michael Kurth der Jugendleiter, "das ist zum Glück wirklich lebensnah."

Kindertraining: Viel Spiel, viel Ball, viel Abwechslung

Ein Junge in schwarzem Deutschlandtrikot dribbelt durch einen Slalomparcours (Foto:DW)
Kindgerechtes Training fördert die Vielseitigkeit der KickerBild: DW

Genau darum geht es den jungen DFB-Trainern. Mit ihrer Demonstration sollen sie den Nachwuchstrainern unkomplizierte Tipps geben und sie ermutigen, später an einem Lehrgang des Verbands teilzunehmen. Fachwissen über kindgerechtes Fußballtraining sei dringend nötig, meint Moskopp. "Leider findet bei den Kindern viel zu oft ein reduziertes Erwachsenentraining statt," erklärt er. Leistungsdruck sei aber völlig fehl am Platz, stattdessen sollen die Kinder viel mit dem Ball spielen, Spaß soll im Vordergrund stehen, Erfolgserlebnisse geschaffen werden.

Mini-Turnier zum Abschluss

"Ich finde es super!" - meint der neunjährige Robin, "wir haben schon einige Tricks gelernt, wie man am Gegner vorbeikommt." Die spielerischen Übungen auf dem Rasen haben auch auf seinem grün-weißen Trikot schon Spuren hinterlassen. Der Höhepunkt für ihn und die Anderen ist aber der Abschluss des Trainings: Bei einem Mini-Turnier auf drei Feldern spielen die Kinder in kleinen Teams zusammen. So sind alle am Spiel beteiligt und auch die Schwächeren haben die Chance an den Ball zu kommen. "Tooor, Tooor“ schallt es gleich dutzendfach über den Platz. Kurz darauf ist die Trainingseinheit zu Ende, der Besuch des DFB-Mobils aber noch nicht ganz. Während die Kinder schon auf dem Heimweg sind, versorgen die beiden Coaches die Elsdorfer Nachwuchstrainer noch mit zusätzlichen Informationen zur Weiterbildung, zum Thema Integration und zur anstehenden FIFA Frauen Fußball WM 2011.

Jungs spielen Fußball auf einem Minifeld (Foto:DW)
Das abschließende Mini-Turnier sorgt für BegeisterungBild: DW

Autor: Jens Krepela
Redaktion: Wolfgang van Kann