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Roll-Out für den Supervogel

18. Januar 2005

Das größte Passagierflugzeug der Welt ist Realität: Der erste Airbus A380 wurde im französischen Toulouse feierlich enthüllt und als Erfolg für Europa gefeiert.

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Bild: dpa

Die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien haben das erste Exemplar des neuen Airbus A380 getauft. Zum Abschluss des feierlichen Roll-outs weihten sie das größte Passagierflugzeug der Welt am Dienstag (18.1.2004) in Toulouse offiziell ein. Dazu legten sie ihre Hände auf einen Glastisch und gaben damit das Startsignal für eine vollständige Illumination der ersten Maschine. Auf eine Namensgebung wurde verzichtet.

Airbus A380 wird enthüllt
Die Länderchefs sind begeistertBild: AP

Die Enthüllung war der Höhepunkt der Zeremonie, zu der sich 5000 geladene Gäste in der Montagehalle auf dem Airbus-Betriebsgelände versammelt hatten. Bundeskanzler Gerhard Schröder, Frankreichs Präsident Jacques Chirac, der britische Premierminister Tony Blair und Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Zapatero vertraten die vier Länder, die das europäische Projekt mit Milliardenkrediten unterstützt haben.

Jede Menge Vorschusslorbeeren

"Dieser Tag soll europäische Industriegeschichte schreiben", sagte Schröder. Europa habe "nach den Sternen gegriffen" und "wesentliche Teile in der Hand behalten". Dies sei "in der Tradition des guten alten Europa" geschehen mit sozialer Teilhabe und der Bereitschaft zum Miteinander.

Chirac bezeichnete die Flugzeugtaufe als "Augenblick der Emotion und des Stolzes". Der A380 werde als "Kreuzfahrtschiff der Lüfte" ebenso Geschichte schreiben wie früher der Überschalljet Concorde, zeigte er sich überzeugt.

Airbus gegen Boeing

Airbus A380 wird enthüllt
Starttermin für den A380 ist frühestens im März 2005Bild: AP

Der Airbus soll den Jumbo-Jet des US-Erzrivalen Boeing ablösen und als größter Passagierjet der Welt neue Maßstäbe setzen: Bereits in ihrer Standardversion als A380-800 bietet die Maschine 555 Sitze in drei Klassen, deutlich mehr als der Boeing-Jumbo 747-400 mit gut 418 Plätzen. Charter-Versionen mit nur einer Klasse könnten etwa 800 Menschen befördern. Wird der A380 wie die 747 etwa für den japanischen Inlandsflugverkehr mit besonders engen Stuhlreihen versehen, kann er sogar fast tausend Passagiere aufnehmen. Auch zwei reine Frachtversionen sind geplant.

Der A380 hat fast 80 Meter Spannweite und damit knapp zehn Meter mehr als ein Jumbo, bei 73 Metern Länge und 24 Metern Höhe ist er zudem fast neun Meter länger. Die Durchschnittsreichweite mit einer Tankfüllung gibt Airbus mit 15.000 Kilometern an. Wie bei Kreuzfahrtschiffen ist Platz für Spielkasinos, Fitnessstudios und Konferenzräume. Dank moderner Triebwerke von Rolls-Royce und General Electric sowie teils neu entwickelter Baustoffe soll der neue Jet nur drei Liter Kerosin pro Passagier auf hundert Kilometer verbrauchen. (kas)