1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rolf Langhammer: Erste Anzeichen von Proktektionismus in Europa

15. Juni 2005

Vize-Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (Kiel) im Interview von DW-TV

https://p.dw.com/p/6meV

"Es kann durchaus sein, dass Europa versucht ist, seine Probleme auf dem Rücken der Partner abzuladen. Das hieße nichts anderes als Protektionismus. Da gibt es bereits erste Besorgnis erregende Anzeichen." Das sagte Rolf Langhammer, Vize-Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, in einem Interview von DW-TV. Von Europa gingen zurzeit "überhaupt keine dynamischen Impulse auf den Welthandel aus. Das macht natürlich den Partnerstaaten erhebliche Sorgen, weil Europa dank seiner schieren Größe doch ein wichtiger Handelspartner ist. Aber die Veränderungen sind eben sehr gering, der Strukturwandel lahmt", so Langhammer im deutschen Auslandsfernsehen.


Der britische Premierminister Tony Blair habe Recht zu fragen, ob Europa in der jetzigen Konstitution wirklich auf das 21. Jahrhundert vorbereitet sei. "Wir wissen, dass die Lissabon-Ziele nicht erfüllt werden können, wir wissen, dass es mit der Finanzierung der europäischen Gemeinschaft nicht zum Besten steht." So würden Bereiche wie der Agrarsektor finanziert, die "alt und auslaufend sind". Ein Problem sei, dass "die wirtschaftliche Integration weit fortgeschritten ist, aber die politische Integration weit hinterherhinkt". Diese Diskrepanz sei immer größer geworden. "Jetzt zeigen sich diese nationalen Egoismen in allen Bereichen. Das macht wirklich sehr viel Sorge, was den Zusammenhalt der Gemeinschaft angeht."

15. Juni 2005
153/05