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Roland Götz: Putin will "seinem alten Freund Schröder" im Wahlkampf helfen

6. September 2005

Russland-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik (Berlin) im Interview von DW-RADIO

https://p.dw.com/p/78qG

"Wladimir Putin ist mit Bundeskanzler Gerhard Schröder im letzten Jahr sehr gut ausgekommen. Er würde wohl auch gern eine Fortsetzung der Kanzlerschaft Schröders sehen." Das sagte Roland Götz, Leiter der Forschungsgruppe Russland/GUS der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik, in einem Interview von DW-RADIO.

Den für Donnerstag geplanten Kurzbesuch des russischen Staatspräsidenten in Berlin bezeichnete Götz als "Wahlkampfhilfe". Der ursprünglich zu einem späteren Termin vorgesehene Besuch werde nun "vor die Bundestagswahl gezogen, weil Putin seinem alten Freund Schröder eine gewisse Hilfe leisten will", erklärte der Politikwissenschaftler weiter.

Während des Besuchs in Berlin geht es unter anderem um die Bekanntgabe von Details zum Bau der Gaspipeline durch die Ostsee nach Deutschland. Die geschätzten Kosten von 2,4 Milliarden Euro seien, so Götz, "doppelt so hoch wie eine Leitung an Land". Der Hauptwunsch des russischen Energieunternehmens Gazprom für diesen Verlauf dürfe darin liegen, "ein gewisses Drohpotenzial gegenüber Staaten wie Belarus und Ukraine aufzubauen".

Die geplante Pipeline werde die "Energiebeziehung zwischen Deutschland und Russland beziehungsweise Deutschland und Europa nicht verändern". Götz: "Der Gasbedarf in Deutschland und Europa wird weiter ansteigen, so dass diese Ostsee-Pipeline irgendwann ohnehin notwendig geworden wäre." Sie werde lediglich vorgezogen "an Stelle des Ausbaus anderer Pipelines".

6. September 2005
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