Robbie Willams, der ewige Entertainer
Seine Karriere begann in einer Boyband. Und endete fast im Alkohol- und Drogenrausch. Immer wieder hat sich Robbie gefangen und neu erfunden. Er gehört zu den erfolgreichsten Popstars der Welt. Eine Karriere in Bildern.
Vom Rotzlöffel zum Pop-Crooner
Seit gut 27 Jahren ist Robbie Williams im Musikgeschäft. Als Kind schon tritt er gerne auf - seinen ersten Talentwettbewerb gewinnt er im Alter von drei Jahren. Er tingelt sich durch seine Jugend, vernachlässigt die Schule, jobbt - und steigt schließlich 1990 bei einer Band namens "Take That" ein. Er ist 16 Jahre alt.
Rasante Karriere
In den USA gibt es die erfolgreichen "New Kids on the Block". Das Konzept Boygroup ist vielversprechend. So werden in Großbritannien die Jungs von "Take That" zusammengecastet (v.l.n.r.: Gary Barlow, Howard Donald, Mark Owen, Robbie Williams, Jason Orange). Die Bilanz nach fünf Jahren: 48 Millionen verkaufte Tonträger, 20 Top-Ten-Hits, 12 Nummer-Eins-Hits, Mehrfachplatin und zahlreiche Awards.
Royale Fans
So viel Erfolg geht auch an der Königsfamilie nicht vorbei. So dürfen die Goldjungs dem Prinzen von Wales auch mal die Hände schütteln. 1995 kommt der größte Erfolg für Take That: Die Single "Back for Good" erreicht in 47 Ländern die Chartsspitzen - selbst in den USA. Robbie wächst das alles mehr und mehr über den Kopf. Im Juli 1995 verlässt er die Band, "Take That" lösen sich im Februar 1996 auf.
Sex & Drugs & Rock'n'Roll
Keine Party ohne Robbie. Aus seinem Drogen- und Alkoholkonsum macht er keinen Hehl. Robbie will sich nicht mehr an die strikten Vorgaben des Managements halten, die bis in sein Privatleben hineindringen. Als er die Band verlässt, versetzt er zigtausende weibliche Fans in Schockstarre. Es werden sogar Seelsorge-Hotlines eingerichtet, damit enttäuschte Fans sich nichts antun.
Phoenix aus der Asche?
Nach seinem "Take That"-Ausstieg interessiert sich die Klatschpresse nur noch für Robbies Partyleben. Über jede Clubnacht, jeden Absturz und jedes Kilo zu viel wird berichtet, alles wird genauestens dokumentiert. Robbie scheint am Boden zu sein. Weit gefehlt. Mit dem George Michael-Cover "Freedom" meldet er sich 1996 zurück - schlank und nüchtern.
Life Thru a Lens
Und dann lernt Robbie seinen Co-Autoren Guy Chambers kennen. Das Album "Life Thru a Lens" (1997) schleppt sich anfangs noch ein wenig dahin - man hat nicht die richtigen Singles ausgekoppelt. Bis kurz vor Weihnachten die Single "Angels" kommt. Das ist der Beginn einer der erfolgreichsten Solokarrieren überhaupt. Jetzt kann Robbie durchstarten. Was er auch tut.
Ein Hit jagt den nächsten
Von jetzt an kann Robbie machen, was er will. Die Konzerte werden größer und größer. Mit "Let Me Entertain You" eröffnet er jede Show - der Song ist ein Partyklassiker bis heute. "Millenium", "No Regrets", "Strong" räumen ab, Mehrfachplatin und Nummer-Eins-Platzierungen. Robbie Williams füllt schließlich Stadien und kann mit einer Handbewegung 60.000 zum Springen bringen.
Robbie zieht blank
Mit "Sing when you're winnig" kommt die dritte Erfolgsscheibe auf den Markt. Er singt mit Kylie Minogue "Kids" - "Supreme" und "Rock DJ" werden weitere Megahits. Dann beschließt Robbie, der Musikindustrie buchstäblich seinen Allerwertesten zu zeigen und nimmt 2001 zum Entsetzen seiner Plattenfirma ein Swing-Album mit Klassikern des "Rat Pack" auf.
Swing When You're Winning
Die Swing-Platte wird entgegen allen Unkenrufen ein Welterfolg. Robbie, noch keine 30 Jahre alt, singt die Lieder seiner alten Helden: Frank Sinatra, Sammy Davis Junior, Dean Martin. In Anzug und Fliege steht er vor einem Riesenorchester auf der Bühne der Royal Albert Hall und singt Klassiker wie "Mr. Bojangles" und "My Way". Die DVD zu diesem Konzert ist eine der meistverkauften Musik-DVDs.
Trennung von Guy Chambers
Die letzte Platte, die er mit Guy Chambers zusammen macht, entsteht 2002. Die EMI nimmt Robbie für umgerechnet 127 Millionen Euro unter Vertrag - eine noch nie dagewesene Summe. Das Album "Escapology" enthält Robbies letzten Superhit "Feel". Nach der Trennung von Chambers versucht Robbie sich mit verschiedenen Produzenten in verschiedenen Stilen.
Weltrekord
Auch wenn die nachfolgenden Platten nicht mehr den ganz großen Robbie-Hype auslösen - als Live Act ist er immer noch gefragt. Als im Herbst 2005 der Vorverkauf für die kommende Welttournee startet, verkauft er innerhalb nur eines Tages 1,6 Millionen Tickets - das bringt ihm einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde ein.
Wiedervereinigung
2005 lassen "Take That" die Bombe platzen: Sie sind wieder zusammen. Zunächst ohne Robbie. Erst vier Jahre später stößt er hinzu. Die fünf machen eine zweite Karriere zusammen, werden wieder mit Edelmetall und Auszeichnungen überschüttet. Die Band nimmt sich 2011 eine Auszeit, Robbie und die anderen Jungs basteln weiter an ihren Solokarrieren.
Papa steht ihm auch gut
Natürlich gab es in Robbies Leben Frauen. Doch die Richtige scheint die Schauspielerin Ayda Field zu sein, die er 2010 heiratet. Er ist weg von den Drogen, wird ein fürsorgender Ehemann. 2012 kommt Töchterchen Theodora zur Welt, zwei Jahre später folgt Sohnemann Charlie. Das Familienglück beschert ihm jedoch eine neue Krise. Ihm fallen keine guten Songs mehr ein.
Nochmal in die Vollen!
Diese Krise scheint vorbei zu sein. Mit der neuen Platte "The Heavy Entertainment Show" will er es allen nochmal zeigen. Wiedervereint mit Guy Chambers und mit illustren Gästen legt er sein elftes Studioalbum vor, in das er sämtliche musikalische Erfahrungen seiner bisherigen Karriere gesteckt hat. Zuviel des Guten? Die Meinungen sind gespalten. Ab dem 04.11.2016 kann sich jeder selbst überzeugen.