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Ridvan Cakir: "Es gibt keine Freiheit, die es erlaubt, 1,5 Milliarden Moslems zu beleidigen"

3. Februar 2006

Vorsitzender der Türkisch-Islamischen Union im Interview von DW-RADIO

https://p.dw.com/p/7vre
Die Türkisch-Islamische Union in Deutschland (DITIB) hat in Zusammenhang mit dem Protest gegen die Mohammed-Karikaturen in europäischen Zeitungen vor negativen Folgen für die Integrationsbemühungen für Muslime in Deutschland gewarnt. In einem Interview des Türkischen Programms von DW-RADIO sagte der DITIB-Vorsitzende Ridvan Cakir: "Es gibt keine Freiheit, die es erlaubt, mehr als 1,5 Milliarden Moslems weltweit zu beleidigen. Es kann nicht einfach unter Berufung auf die Pressefreiheit etwas getan werden, was bekannte Empfindlichkeiten von Moslems, die seit 40 bis 50 Jahren in Deutschland leben, verletzt."

Die Reaktionen der Moslems "auf derartige Provokationen auch in deutschen Zeitungen" sollten aber im Einklang mit Gesetzen und Regeln stehen. Für Moslems stellten auch Jesus und Moses anerkannte Propheten dar. Cakir: "Deshalb hätten wir uns als Moslems auch dagegen gewandt, wenn Jesus oder Moses derart verunglimpft worden wären."

Die Türkisch-Islamische Union mit Sitz in Köln betreut nach eigenen Angaben etwa 600 Gemeinden mit 800 Moscheen und insgesamt 110.000 Mitgliedern in Deutschland. Sie untersteht dem Präsidium für Religiöse Angelegenheiten in der Türkei.
3. Februar 2006
56/06