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Restaurant in Frauenhand - Emanzipation auf marokkanisch

6. August 2013

Vor 2 Jahren hat König Mohammed VI. von Marokko die Geschlechter verfassungsrechtlich gleichgestellt. Der höhere Bildungsstand der Frauen in den großen Zentren des Landes führt zu mehr weiblichen Unternehmerinnen wie Myra und Saida Chab. Sie haben in Marrakesch ein Restaurant eröffnet.

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Der höhere Bildungsstand der Frauen in den großen Zentren des Landes bewirkt, dass sich einige von ihnen auch als Unternehmerinnen betätigen können. Myra und Saida Chab haben in Marrakesch ein Restaurant eröffnet. Hier arbeiten fast ausschließlich Frauen: in der Küche, im Service und in der Geschäftsleitung. Männer kommen im "Al Fassia" nur als Türsteher, als Lieferanten oder als Musiker vor. 40 Angestellte haben die Schwestern inzwischen und ihre Gäste sind Touristen aber auch Marokkaner. Serviert wird traditionell nordafrikanische und mediterrane Küche. Inzwischen läuft das Restaurant so gut, dass es auch zum Ausbildungsbetrieb geworden ist. Nawal ist 28 Jahre alt und kommt aus der ländlich geprägten Atlas-Region. Ihre Eltern sind nicht begeistert als sich Nawal alleine nach Marrakesch aufmacht und sich Arbeit sucht. In den ländlichen Gebieten Marokkos gibt es kaum Beschäftigung und vielerorts werden die Mädchen schon mit 15 verheiratet. Nawal aber hat es dank der Hilfe von Myra und Saida Chab und ohne Schulabschluss geschafft. Sie kocht und kellnert und trifft jeden Abend im "Al Fassia" interessante Gäste. Die beiden Unternehmerinnen haben in der Stadt ein kleines Frauen-Netzwerk aufgebaut, das sich gegenseitig hilft, wenn es um kleine Existenzgründungen und Rechte der Frauen im Wirtschaftsleben geht.