1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rom und Berlin betonen Verbundenheit

31. August 2016

Bei den deutsch-italienischen Konsultationen demonstrieren beide Seiten enge Verbundenheit. Ministerpräsident Renzi empfängt Bundeskanzlerin Merkel im Stammsitz des legendären Formel-1-Rennstalls Ferrari.

https://p.dw.com/p/1JtHR
Kanzlerin Merkel (l.) und Premier Renzi (r.) sprechen mit einem Erdbebenhelfer (M.) (Foto: Reuters)
Kanzlerin Merkel (l.) und Premier Renzi (r.) sprechen mit einem Erdbebenhelfer (M.)Bild: Reuters/M. Rossi

Italiens Regierungschef Matteo Renzi hat Bundeskanzlerin Angela Merkel und Deutschland für die Solidarität und Nähe nach dem schweren Erdbeben mit fast 300 Toten gedankt. "Ich möchte Angela meinen tiefen Dank aussprechen, die von den ersten Stunden an unserer Seite war", sagte Renzi in Maranello nach den italienisch-deutschen Regierungskonsultationen. Er sei froh über die "Freundschaft und Unterstützung" Deutschlands, betonte der Sozialdemokrat.

Merkel kündigte Hilfe für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben an, das in der vergangenen Woche das Zentrum Italiens erschüttert hatte. Rund 300 Menschen waren ums Leben gekommen, die Erdstöße richteten große Zerstörungen an. "Wir möchten gerne den Wiederaufbau einer Schule finanzieren", teilte die Kanzlerin mit.

Fußballspiel für Erdbebenhilfe

Nicht nur die Bundesregierung in Berlin werde Hilfe leisten. Auch die deutsche Wirtschaft und die deutsche Fußballliga würden sich engagieren, sagte Merkel. Im November gebe es ein deutsch-italienisches Freundschaftsspiel. Die deutsche Regierung und die Menschen in Deutschland hätten großes Mitgefühl mit den Erdbebenopfern.

Merkel begrüßt in Maranello auch einen Hund vom Erdbeben-Rettungsteam der Polizei (Foto: Getty images/ AFP)
Merkel begrüßt in Maranello auch einen Hund vom Erdbeben-Rettungsteam der PolizeiBild: getty Images/AFP/G. Cacace

Renzi: Flüchtlinge gerecht verteilen

Ministerpräsident Renzi forderte mit Blick auf die Flüchtlingskrise, Deutschland und Italien müssten weiter daran arbeiten, dass die ankommende Menschen in Europa gleichmäßig und gerecht verteilt würden. "Wir wissen, dass es Grenzen gibt", sagte der Ministerpräsident. "Es ist undenkbar, dass Europa jeden aufnehmen kann."

Renzi lobte zugleich Merkel für ihr "großes Zeichen" mit der Aufnahme zahlreicher Flüchtlinge im vergangenen Jahr. "Wir müssen die Zukunft unseres Kontinentes gemeinsam erfolgreich gestalten", betonte Italiens Premier. Merkel hob hervor, dass die Zusammenarbeit mit Renzi beim Thema Flüchtlinge sehr eng geworden sei. Früher habe Deutschland mehr nach Osten geschaut, Italien nach Libyen. Nun gebe es eine gemeinsame Agenda.

Merkel bekräftigt: "Wir schaffen das"

Die Kanzlerin verteidigte erneut ihren vor genau einem Jahr in der Flüchtlingskrise formulierten Satz "Wir schaffen das". "Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass dieser Satz richtig war", erklärte die Kanzlerin in italienischen Maranello. Der Satz habe eine bestimmte Haltung und eine bestimmte Motivation ausgedrückt. "Ich glaube, dass wir vieles geschafft haben, aber auch etliches zu tun bleibt", so Merkel weiter. "Aber aus meiner Sicht war dieser Satz berechtigt und richtig."

Für Begegnungen mit Merkel wählt Renzi immer besondere Lokalitäten aus. So trafen sich beide Politiker schon in den Uffizien in Florenz. Vor zehn Tagen hatte Renzi zu einem Dreiergipfel mit Frankreichs Präsident François Hollande zu einem Dreiergipfel vor der Insel Ventotene geladen. Die Regierungskonsultationen fanden am Hauptsitz des berühmten Autoherstellers und Formel-Eins-Rennstalles Ferrari im norditalienischen Maranello statt.

wl/stu (dpa, rtr)