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Rekord-Regen im Südosten der USA

5. Oktober 2015

Überschwemmte Straßen und überflutete Häuser: Nach Regen in Rekordmengen herrscht im US-Bundesstaat South Carolina der Notstand. In Guatemala steigt nach dem Erdrutsch die Zahl der Toten.

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Überschwemmungen im US-Bundesstaat South Carolina (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/R. Hill

"Das ist der schlimmste Regen seit 1000 Jahren", sagte die Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, bei einer Pressekonferenz in Columbia, der Hauptstadt des US-Bundesstaates. Sie rief die Bürger auf, die Wassermassen zu meiden und ihre Häuser nicht zu verlassen. Mindestens fünf Menschen kamen bisher ums Leben. Wegen der schweren Überschwemmungen wurde für Columbia in der Nacht zum Montag eine Ausgangssperre verhängt.

Zwei Schlechtwetter-Gebiete - ein Festland-Tief und Ausläufer des im Atlantik nordöstlich ziehenden Hurrikans "Joaquin" - hatten am Wochenende in weiten Teilen des Ostens der Vereinigten Staaten zu ungewöhnlich heftigen Niederschlägen geführt. In sieben Bundesstaaten wurden vorsorglich Flutwarnungen ausgegeben. South Carolina ist am stärksten betroffen. Hunderte Menschen mussten aus im Wasser steckengebliebenen Autos und aus überschwemmten Häusern gerettet werden.

Einwohner der Stadt Georgetown neben ihrem überschwemmten Haus (Foto: Reuters)
Einwohner der Stadt Georgetown neben ihrem überschwemmten HausBild: Reuters/R. Hill

Autobahnen gesperrt

Allein in einem Zeitraum von zwölf Stunden wurden nach Behördenangaben mehr als 300 wetterbedingte Autozusammenstöße gemeldet. Neben kleineren Straßen und Brücken waren auch Abschnitte mehrerer Autobahnen nicht befahrbar. Die Interstate 95, die verkehrsreiche Hauptverkehrsader zwischen Maine im Nordosten und Miami im südlichen Florida, wurde auf einer Länge von gut 100 Kilometern gesperrt.

Hunderte Nationalgardisten halfen den überlasteten örtlichen Einsatzkräften, aus Tennessee kamen Rettungsmannschaften mit Booten zur Hilfe. US-Präsident Barack Obama hatte South Carolina bereits am Samstag zum Notstandsgebiet erklärt. Damit können rascher Mittel zum Aufräumen und für den Wiederaufbau aus Washington in den Staat fließen. Nach Angaben von Gouverneurin Haley werden die Regenfälle an diesem Montag langsam nachlassen. Am Dienstag soll sich der Himmel dann aufklaren.

Rettungsarbeiten nach dem Erdrutsch (Foto: Reuters)
Rettungsarbeiten nach dem ErdrutschBild: Reuters/J. Decavele

300 Vermisste nach Erdrutsch

Im mittelamerikanischen Guatemala ist die Zahl der Todesopfer nach dem verheerenden Erdrutsch auf 131 gestiegen. Rund 300 Menschen würden noch immer vermisst, teilte ein Feuerwehrsprecher mit. Wegen neuer schwerer Regenfälle mussten die Einsatzkräfte ihre Sucharbeiten unterbrechen.

In der Siedlung Cambray II am Rande von Guatemala-Stadt war in der Nacht auf Freitag ein Hügel abgerutscht und hatte 125 Häuser unter sich begraben. Nach 72 Stunden gilt es bei Erdrutschen als unwahrscheinlich, noch Überlebende zu finden. Die Bergungsarbeiten sollen trotzdem fortgesetzt werden. Mexiko schickte zur Unterstützung ein Team des Katastrophenschutzes mit schwerem Räumgerät.

wl/se (dpa, afp)