1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Rekord bei Zuwanderung in Deutschland

14. Dezember 2016

Nach Deutschland sind im Jahr 2015 so viele Menschen gekommen wie noch nie. Viele von ihnen sind Schutzsuchende, doch ein Großteil kommt aus anderen EU-Staaten.

https://p.dw.com/p/2UFf5
Deutschland Klingelschild (Foto: picture-alliance/dpa/M. Scholz)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Scholz

Deutschlands Bevölkerung ist um mehr als eine Million gewachsen. Laut aktuellem Migrationsbericht erreichte die Bevölkerungszahl damit im Jahr 2015 einen neuen Rekord. Wie aus dem vom Bundeskabinett verabschiedeten Migrationsbericht hervorgeht, wurden 2015 insgesamt 2,14 Millionen Zuzüge registriert - ein Anstieg um 46 Prozent gegenüber dem bereits zuwanderungsstarken Jahr 2014. Das ist die höchste Zahl an Zuwanderern seit Beginn der Aufzeichnung der Daten 1952. Zwar zogen gleichzeitig knapp eine Million Menschen aus Deutschland weg, doch der Zuwanderungsgewinn von rund 1,14 Millionen Menschen bleibt. Im vergangenen Bericht lag dieser Saldo bei 550.000 Menschen. Knapp drei Viertel der Zuwanderung entfalle auf die Länder Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Hessen. 

Syrer und Rumänen an der Spitze

Die hohe Zahl Asylsuchender (890.000) ist nicht allein für den starken Anstieg ausschlaggebend. Deutschland war erneut auch bei anderen Europäern beliebtes Zielland. 45 Prozent der Zuwanderer kamen 2015 aus einem EU-Mitgliedstaat - sechs Prozent davon waren Deutsche. Zusätzliche 13 Prozent waren Bürger eines anderen europäischen Landes, das nicht der EU angehört. 30 Prozent der Migranten und Asylsuchenden kamen aus asiatischen Ländern, fünf Prozent aus Afrika.

Erstmals war das Bürgerkriegsland Syrien Hauptherkunftsland der Zuwanderer in Deutschland. Gezählt wurden rund 327.000 Zuzüge. Auf dem zweiten Platz folgte Rumänien, auf dem dritten Polen. Der Migrationsbericht gibt jährlich detailliert Auskunft über die Wanderungen von und nach Deutschland. Erstellt wurde der Bericht vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Dem Dokument zufolge wurden knapp 39.000 Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit erteilt. Um fast 30 Prozent ist der Zuzug zu Familienangehörigen gestiegen.

Die Behörde geht davon aus, dass zwischen 4,4 und 4,7 Millionen Muslime in Deutschland leben, was nach den Schätzungen einen Anteil an der Gesamtbevölkerung von 5,4 bis 5,7 Prozent machen. Eine genaue statistische Angabe gibt es dazu nicht, weil islamische Gemeinden ihre Mitglieder nicht registrieren und damit nicht exakt zählen können.

pab/stu (epd, kna)