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Interessante Duelle im WM-Halbfinale

12. Juli 2011

Anpfiff zu den Halbfinal-Partien bei der FIFA Frauen Fußball-WM. Überraschungsteam Frankreich trifft auf Favorit USA und Deutschland-Schreck Japan spielt gegen Schweden.

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Fussball, Fifa Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011, Viertelfinale, Spiel 25, Deutschland - Japan, Samstag (09.07.11), Arena im Allerpark, Wolfsburg: Japans Karina Maruyama (M.) jubelt nach ihrem Treffer zum 0:1 mit ihren Mannschaftskolleginnen. (Foto: Thomas Lohnes/dapd)
Asiatische Bescheidenheit adé, Japan will den TitelBild: dapd

Für Statistiker ist die Ausgangslage der ersten Halbfinal-Partie in Mönchengladbach (13.07.2011; 18:00Uhr MESZ) klar: Alles spricht für die USA. Die Kickerinnen aus Übersee sind Stammgast in der Runde der letzten vier. Von 14 Aufeinandertreffen gegen Frankreich haben die US-Girls zwölf gewonnen, nur zwei gingen verloren. Ähnlich sehen das offenbar auch die Spielerinnen: "Wir sind jetzt der Topfavorit und nehmen das auch an", sagt US-Verteidigerin Alex Krieger selbstbewusst mit Blick auf die Partie gegen Frankreich. Ihre Trainerin Pia Sundhage klingt etwas zurückhaltender: "Frankreich hat eine technisch gute Mannschaft und ist mit einigen guten Individualisten besetzt. Für uns ist es wichtig, dass wir geduldig bleiben und das Tempo diktieren." Fraglich ist, welches Tempo die US-Kickerinnen noch zu gehen imstande sind. Der dramatische Last-Minute Ausgleich in der Verlängerung des Viertelfinales gegen Brasilien und das anschließende Elfmeterschiessen dürften einige Kraftreserven gekostet haben.

Fussball, Fifa Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011, Viertelfinale, Spiel 28, Brasilien - USA, Sonntag (10.07.11), Rudolf-Harbig Stadion, Dresden: Torhueterin Hope Solo (USA, r.) jubelt mit Abby Wambach (USA) ueber den Sieg. Die Mannschaft der USA gewann 3:5 im Elfmeterschiessen.(Foto: Thomas Lohnes/dapd)
US-Torhüterin Solo (r.) und Wambach wollen den dritten WM-Titel für die USA nach 1991 und 1999Bild: dapd

Ohne Druck gegen den großen Favoriten

Die Französinnen sind zwar ebenfalls über ein Elfmeterschiessen ins Halbfinale eingezogen, hatten allerdings einen ganzen Tag mehr Zeit, um sich zu erholen. Obwohl sie als Überraschungsteam bei ihrer zweiten WM-Teilnahme erstmals in einem Halbfinale stehen, sind auch sie ihrer Sache sicher. "Wir sind nicht hier, um Deutschland zu besichtigen, wir sind hier, um Weltmeister zu werden", betont Stürmerin Marie-Laure Delie, "und wir sind in einer sehr guten Position." Ein hartes Spiel erwartet Trainer Bruno Bini und versucht gleichzeitig seinen Kickerinnen den Druck zu nehmen: "Den ersten Wettkampf haben wir schon hinter uns. Wir sind für Olympia qualifiziert." Nun, so Bini, wolle man noch zwei gute Partien bei dieser WM spielen.

Asien gegen Europa, Teil II

Fussball, Fifa Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011, Viertelfinale, Spiel 27, Schweden - Australien, Sonntag (10.07.11), FIFA Frauen-WM-Stadion, Augsburg: Lotta Schelin aus Schweden (l.) laeuft an der Torhueterin Melissa Barbieri aus Australien vorbei und erzielt das 3:1. (Foto: Sebastian Widmann/dapd)
Schwedens Schelin (l.) gehört zu den Stars der WMBild: dapd

Können die Japanerinnen gegen Schweden noch einmal eine so gute Leistung abliefern wie im Viertelfinale gegen Deutschland? Diese Frage interessiert die Fans vor der Halbfinalpartie in Frankfurt (13.07.2011; 20:45 Uhr MESZ). Von der Spielanlage ist es ein ähnliches Aufeinandertreffen: die quirligen, technisch guten Asiatinnen bekommen es mit einer körperlich überlegenen europäischen Mannschaft zu tun. Schwedens Trainer Thomas Dennerby ist gewarnt: "Sie sind schnell, technisch versiert und wir haben zuletzt beim Algarve-Cup gegen sie verloren", sagt er. Seinem Team hat er für die Partie ein besseres Abwehrverhalten verordnet. Vorne soll erneut Lotta Schelin treffen. Die Stürmerin war im Viertelfinale als beste Spielerin der Partie ausgezeichnet worden. Ihr Erfolgshunger ist noch nicht gestillt. "Wenn du das Halbfinale erreicht hast, willst du dort nicht aufhören!", sagt die 27-Jährige. Das wollen auch die Japanerinnen nicht, allen voran ihr Trainer. Bereits im vergangenen Jahr hatte Norio Sasaki das Ziel "WM-Titel" öffentlich ausgesprochen. Was damals als vermessen wahrgenommen wurde, könnte nun tatsächlich eintreten. "Wir haben uns seit der WM vor vier Jahren weiter entwickelt", sagt Sasaki jetzt. "Dazu mussten wir viel Geduld aufbringen." Und Kapitänin Homare Sawa fordert ohne Scheu, dass sich die Geduld jetzt auch auszahlen solle: "Wir wollen eine Medaille gewinnen und auf das WM-Podest."

Autor: Jens Krepela (sid/dpa)
Redaktion: Joscha Weber