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Regierung zitiert Opel-Spitze nach Berlin

6. März 2009

Die Bundesregierung verstärkt den Druck auf den Autobauer Opel, endlich ein tragfähiges Sanierungskonzept vorzulegen. Ein Spitzentreffen zwischen Konzernvertretern und Bundesregierung im Kanzleramt soll Klärung bringen.

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Opel-Logo und Deutschland-Flagge (Foto: AP)
Soll der Staat Opel Geld geben?Bild: AP

In einem Telefonat mit dem Europa-Chef des US-Mutterkonzerns General Motors (GM), Carl-Peter Forster, machte Kanzlerin Angela Merkel am Donnerstag (05.03.2009) ihre Unzufriedenheit mit dem bisherigen Rettungskonzept für Opel deutlich. In Berlin herrscht vor allem Ärger darüber, dass Opel um eine staatliche Unterstützung von 3,3 Milliarden Euro wirbt, zugleich jedoch mehrere tausend Arbeitsplätze abbauen will.

Wohin geht die Reise?

Karl-Theodor zu Guttenberg (Foto: AP)
Guttenberg: "Viele Fragen weiterhin ungeklärt"Bild: AP

An dem Spitzentreffen im Kanzleramt werden neben Forster und Opel-Chef Hans Demant unter anderen Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und Kanzleramtschef Thomas de Maizière teilnehmen. In gut einer Woche will Guttenberg dann in den USA mit der GM-Spitze zusammenkommen. Der deutsche Minister plant auch Gespräche mit Vertretern der US-Regierung, an deren Tropf GM mittlerweile hängt. Es sei sehr schwierig, "in irgendeiner Form eine klare Aussage zu treffen, wohin geht eigentlich die Reise, wohin geht der Zug", sagte Guttenberg. "Es sind viele Fragen weiterhin ungeklärt."

Wo sind die Opel-Patente?

Nach Presseinformationen ist General Motors mittlerweile nicht mehr im Besitz der Opel-Patente. GM habe die Patente seiner deutschen Tochterfirma als Sicherheiten an das US-Finanzministerium abgegeben, im Gegenzug habe das Unternehmen staatliche Hilfen in Millionenhöhe erhalten, berichtet die 'Bild'-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise.

Hessisches Sanierungsmodell?

Ein Opel-Mitarbeiter steht vor dem Stammsitz des Unternehmens in Rüsselsheim (Foto: dpa)
Protest vor dem Opel-Stammsitz im hessischen RüsselsheimBild: picture-alliance/ dpa

Der hessische Regierungschef Roland Koch legte unterdessen ein eigenes Sanierungsmodell für Opel vor. In einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" forderte er drei bis fünf Milliarden Euro frisches Kapital für eine Europäische Opel/Vauxhall Aktiengesellschaft. Diese neue AG sollte "alle europäischen Aktivitäten, die bisher General Motors gehören", bündeln und von Deutschland aus geführt werden. Der Mutterkonzern General Motors solle - so Kochs Forderung - maximal 50 Prozent, "auf Verlangen eines neuen Investors auch nur 49 Prozent der Aktien" halten.

Opel beschäftigt in Deutschland rund 25.000 Mitarbeiter. Neben dem Stammwerk in Rüsselsheim (Hessen) betreibt Opel Werke in Bochum (Nordrhein-Westfalen), Eisenach (Thüringen) und im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern. (wa)