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Rebellen im Sudan lassen fast 50 Blauhelmsoldaten frei

21. Februar 2012

In der sudanesischen Region Darfur herrscht Bürgerkrieg. Schwerbewaffnete Rebellen enführten fast 50 UN-Soldaten, ließen diese aber rasch wieder frei.

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In this Thursday, July 14, 2011 photo released by the African Union/UN Hybrid operation in Darfur (UNAMID), UNAMID Rwandan troops escort returneesduring a repatriation operation for more than 200 displaced families returning from Aramba to their original village, Sehjanna, north Darfur, Sudan. After more than seven years in an internally displaced persons (IDP) camp in Aramba, near Kabkabiya, north Darfur, Sudan, they decided to participate at this voluntary repatriation program organized by UN Refugee Agency (UNHCR) and the Sudanese Humanitarian Aid Commission, with the logistical support of UNAMID. The families are farmers who fled their original village in Sehjanna (near Kutum, north Darfur) due to the conflict in Darfur. (Foto:UNAMID, Albert Gonzalez Farran/AP/dapd)
UN UNAMID Sudan DarfurBild: UNAMID/AP

In der sudanesischen Unruheregion Darfur haben Rebellen fast 50 Soldaten der Vereinten Nationen wieder freigelassen, die sie wenige Stunden zuvor in ihre Gewalt gebracht hatten. Die Gruppe der 49 Blauhelmsoldaten sei wieder auf freiem Fuß, drei ihrer sudanesischen Begleiter würden aber weiter festgehalten, sagte ein Sprecher der Rebellengruppe, die sich "Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit", kurz: JEM nennt.

Eine Sprecherin der gemeinsam von Afrikanischer Union und UN gestellten Truppe bestätigte die Freilassung. Die Soldaten würden sich aber weiter in der Gegend aufhalten, weil sie ihre Begleiter nicht zurücklassen wollten. Wie es den Rebellen gelingen konnte, eine so große Zahl von Blauhelmsoldaten auf einmal gefangen zu nehmen, ist unklar. Sicher ist aber: Die Rebellengruppe JEM gilt als die am schwersten bewaffnete in Darfur. Sie begründete die Entführung mit dem Hinweis, die UN-Soldaten hätten versucht, Stellungen der Aufständischen auszuspähen.

Bürgerkrieg seit 2003

In der im Westen des Sudan gelegenen Bürgerkriegsregion kämpfen nichtarabische Aufständische seit 2003 gegen die Zentralregierung in Sudans Hauptstadt Khartum. Die Regierung ihrerseits hat eigene Soldaten und überwiegend arabische Milizen mobilisiert, um den Aufstand niederzuschlagen. Nach Schätzungen der UN wurden seitdem etwa 300.000 Menschen getötet.

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag wirft Präsident Omar Hassan al-Baschir vor, die Verantwortung für diesen Völkermord und andere Verbrechen in der Region zu tragen. 2009 erließ der Gerichtshof deshalb internationalen Haftbefehl gegen Baschir. Dieser weist die Vorwürfe aber bis heute kategorisch zurück und will sich auch nicht der Justiz stellen.

haz/se (rtr, afp)