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Konflikte

Südsudan: Rebellen lassen Kindersoldaten frei

7. Februar 2018

In den kommenden Wochen sollen im Südsudan weitere 400 Kindersoldaten freikommen. Hilfsorganisationen unterstützen die Kinder auf ihrem Weg in ihr altes Leben.

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Südsudan - Kindersoldaten
Kindersoldaten bei einer Entwaffungsaktion im Südsudan (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/C. Lomodong

Im Bürgerkriegsland Südsudan haben Rebellengruppen mehr als 300 Kindersoldaten freigelassen. Nach UN-Angaben wurden 224 Jungen und 87 Mädchen von den zwei bewaffneten Gruppen in Yambio im Südwesten des Landes den Behörden und Hilfsorganisationen übergeben. Insgesamt sollen in den kommenden Wochen rund 700 Kindersoldaten freikommen. Das teilte der Leiter der UN-Mission im Südsudan (Minuss), David Shearer, mit. 

In dem Bürgerkrieg werden seit 2013 entführte Kinder von den Konfliktparteien eingesetzt. Sie müssen kämpfen oder werden als Köche, Spione, Boten oder Sex-Sklavinnen eingesetzt. "Kinder sollten keine Gewehre tragen und sich gegenseitig töten, sie sollten spielen, lernen und sich mit Freunden amüsieren", erklärte Minuss-Chef David Shearer. Einige der jungen Mädchen seien vermutlich sexuell missbraucht worden. Die Mädchen müssten nun wieder von ihren Familien und Freunden aufgenommen werden, ohne "stigmatisiert" zu werden, forderte er. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks gehören derzeit fast 19.000 Kinder im Südsudan bewaffneten Gruppen an.

Der Bürgerkrieg tobt seit 2013

In den vergangenen Jahren gab es bereits mehrfach Einigungen zwischen Rebellen und der Regierung, um Kindersoldaten zu befreien. Mehrere Organisationen helfen den Kindern, sich wieder zu integrieren. Die Hilfsorganisation World Vision etwa will nach eigenen Angaben die Freigelassenen zu ihren Familien zurückbringen oder Pflegefamilien für sie suchen. Außerdem werden sie psychologisch betreut und erhalten eine Schul- oder Berufsausbildung.

Der Südsudan war 2011 vom Sudan unabhängig geworden. Im Dezember 2013 begann ein Bürgerkrieg, in dessen Verlauf zehntausende Menschen getötet und fast vier Millionen in die Flucht geschlagen wurden.

mb/kle (dpa, afp, epd, kna)