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Politik

Rebellen greifen Rakka an

6. Juni 2017

Die entscheidende Offensive zur Vertreibung der IS-Miliz aus ihrer syrischen Hochburg Rakka hat begonnen. Ein von den USA unterstütztes Rebellenbündnis teilte mit, den Ort von mehreren Seiten anzugreifen.

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Syrien Rakka Offensive
Bild: Reuters/R.Said

Die von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) haben nach eigenen Angaben ihre Offensive gegen Rakka im Norden Syriens begonnen. Die Stadt gilt als Hauptquartier der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Ein Sprecher desr syrisch-kurdischen Rebellenbündnisses sagte, man habe die Operation bereits am Montag gestartet. Die Stadt werde aus drei Richtungen angegriffen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von Kämpfen im Norden und Osten der Stadt.

Am Montag waren nach Informationen der Beobachtungsstelle bei einem Luftangriff auf Rakka mindestens 21 Zivilisten getötet worden. Wahrscheinlich seien Jets der US-geführten internationalen Koalition für die Bombardierung verantwortlich gewesen, erklärte die Beobachtungsstelle.

Die Zivilisten seien getroffen worden, als sie versucht hätten, über den Fluss Euphrat aus der Stadt zu fliehen. Unter anderem seien Boote bombardiert worden. Die Menschenrechtler sitzen in England, stützen sich bei ihren Angaben aber auf Angaben von Aktivisten vor Ort. 

Leichen von mehr als 160 Zivilisten in Mossul entdeckt

Seit Beginn der Militäroperation zur Befreiung Rakkas im November waren die Truppen der SDF immer weiter auf die Großstadt vorgerückt. Rakka in Syrien gilt neben dem fast komplett zurückeroberten Mossul im Irak als wichtigste Stadt in den Händen der Terrormiliz "Islamischer Staat".

In der umkämpften Stadt Mossul sind nach Angaben der Vereinten Nationen vor wenigen Tagen mindestens 163 Zivilisten vom IS ermordet worden. Die Leichen von Männern, Frauen und Kindern hätten am Montag immer noch in den Straßen des Viertels Al-Schira im Westen von Mossul gelegen, sagte UN-Menschenrechtskommissar Zeid Ra'ad Al Hussein in Genf. Die IS-Miliz habe versucht, die Menschen an der Flucht aus ihrer Hochburg im Irak zu hindern. "Die Brutalität des IS und anderer Terroristen kennt offensichtliche keine Grenzen." Die Zahl der Opfer könne auch noch größer sein, da Menschen aus dieser Gegend Mossuls als vermisst gelten würden, sagte er. Die Islamisten haben sich in der dicht besiedelten Altstadt verschanzt, in der auch bis zu 400.000 Zivilisten festsitzen.

cr/hf/stu (rtr, ap, dpa, epd)