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Rebecca Foon, Musikerin, Kanada

14. Dezember 2015

"Jeder auf diesem Planeten sollte Angst haben. Wir haben nur ein kleines Zeitfenster, um unsere Reaktion auf den Klimawandel anzupassen."

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COP21 Rebecca Foon
Bild: DW/T. Walker

Kann Musik irgendetwas zum Weltklima beitragen?

Ja, manchmal schon. Rebecca Foon ist im gewöhnlichen Leben Cellistin, ihr Instrument hat sie auch nach Paris mitgebracht. Doch außer ihrem Cello nutzt sie hier auch ihre Stimme und persönliche Beziehungen: Sie hat eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, die so etwas wie der emotionale Unterbau der Klimabewegung in Paris ist: "Pathway to Paris". Seit langem engagiert sich Rebecca Foon in der Klimabewegung, doch die Idee für "Pathway to Paris" hatte sie im September 2014, als sie beim "Peoples Climate March" in New York mitlief. "Man fühlt sich so leicht einsam, wenn es um Klimagerechtigkeit geht. Und als über 400.000 Leute auf die Straße gingen, zeigte es mir, dass es vielen Leuten wirklich wichtig ist."

Innerhalb von nur fünf Tagen hatten sie und ihre Mitgründerin Jesse Paris Smith alle Zusagen zusammen, unter anderem Thom York von Radiohead, Rockröhre Patti Smith und der Gitarrist der Red Hot Chili Peppers. Rebecca hält die Kraft der Musik auch beim Klimaprotest für immens. "Sie lässt die Menschen die Dinge tief drinnen spüren und ruft zum Handeln auf."

Dass bei "Pathway to Paris" neben Musikern auch Schriftsteller und Aktivisten auf die Bühne kommen, gibt den Events aber noch eine andere Dimension, meint sie. "Musiker können da hoch gehen und singen, aber sie können nicht einen ganzen Aufsatz in ihren Song reinpacken."

Deswegen sind die Köpfe der Aktivistenszene hier: Globalisierungskritikerin Naomi Klein, Ökofeministin Vandana Shiva und Bill McKibben. Die flammende Rede von Vandana Shiva wird abgelöst von Flea, dem Gitarristen der Red Hot Chili Peppers, Naomi Klein tanzt zu Thom York. Zum Schluss stehen alle zusammen auf der Bühne und schmettern ein Lied, das sich in die Köpfe einbrennt: "People got the power".

Die Showacts beim "Pathway to Paris" sind daher größer als die Summe ihrer Teile. Fernab von Paragrafendiskussionen des Klimaabkommens, Straßendemos und besetzten Öltürmen haben die Musiker und Aktivisten ein Momentum kreiert, das die Seele der Klimabewegung zeigt.