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Politik

Raven für die Freiheit

9. November 2016

Die Maidan-Revolution hat eine politische Techno-Szene hervorgebracht, die alte Machtstrukturen in Frage stellt. Nasarij Sowsun ist einer der Aktivisten dieser Szene, die mit Elektromusik positive Emotionen schafft.

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Bild: DW/J. Schylko

Maidan Rave

Sie verlieren ihre Sorgen auf den Tanzflächen des Vergessens, sagt Nasarij Sowsun, einer der Organisatoren der Cxema-Technopartys. Seit der Maidan-Revolution finden sich immer mehr junge Ukrainer bei elektronischer Musik zusammen. Sie haben nichts zu verlieren und haben schon gar keinen Grund ins Bett zu gehen. Eine Million Menschen leben innerhalb des Landes als Flüchtlinge. Der von Russland unterstützte Krieg in der Ost-Ukraine hält unvermindert an, 10000 Tote sind zu beklagen. Die korrupten Seilschaften der post-sowjetischen Zeit arbeiten noch immer in den Ministerien. Doch Kiews Jugend hat ihre Furcht verloren: Seit den Maidan-Protesten, die im November 2013 mit einem Aufruf gegen die frühere russlandfreundliche Führung begannen. Heute lebt der Geist des Widerstands weiter bei Raves, wo sich Kiews Techno-Teenager vereinen und sich gegenseitig vergewissern, dass der Traum von Demokratie und Freiheit nicht vorbei ist.  Genauso wenig wie der Wunsch, in Europa als eigenständiges Land wahrgenommen zu werden nach Jahrzehnten russischer Hegemonie. Erst waren es ein paar wenige DJs und ihre Freunde, die da zusammen gekommen sind und ihre Kreativität ausgelebt haben. Mittlerweile ist aus diesem Drang nach freien Gedanken eine Szene entstanden, die Beobachter staunen lässt: Vergesst London, Paris, Berlin – auf in den tiefen Osten Europas.