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Rauf und runter

Rolf Wenkel26. Februar 2002

Eine Berg- und Talfahrt erlebten am Dienstag (26.02.2002) die europäischen Börsen, und die Frankfurter Börse machte da keine Ausnahme.

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Im Plus trotz Bundeskartellamt:<br> Deutsche TelekomBild: AP

Am Anfang sorgte ein stärker als erwartet gestiegener Ifo-Index der Geschäftserwartungen für den Monat Februar für steigende Kurse, der DAX lag bis zum Nachmittag komfortabel mit 1,5 Prozent im Plus. Doch dann meldete das Conference Board in Washington einen stärker als erwartet gefallenen Index des Verbrauchervertrauens in den USA, und prompt gingen die Kurse in die Knie, um sich danach nur noch seitwärts zu bewegen. Der DAX beendete den Handel bei 4.897 - immerhin noch ein Plus von 34 Punkten oder 0,7 Prozent. Am Neuen Markt schloss der NEMAX 50 Index bei 1.008 Punkten - ein Plus von knapp neun Zählern oder 0,9 Prozent.

Im Grunde ist dies ein sicheres Anzeichen für einen konjunkturellen Wendepunkt. Denn in einer solchen Phase geben die konjunkturellen Frühindikatoren ein sehr widersprüchliches Bild, und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Jedenfalls bedeutet das gesunkene Verbrauchervertrauen nicht, dass die USA weiter in eine Rezession schlittern, genauso wenig wie ein gestiegener Ifo-Index bedeutet, dass wir schon das Gröbste hinter uns haben.

An der Börse spiegeln sich solche Phasen natürlich in volatilen Kursen und einer Seitwärtsbewegung wider. Immerhin notierten wie schon am Vortag die Technologiewerte wie Siemens, EPCOS, Infineon und SAP im Plus. Sie haben nach den deutlichen Kursverlusten zuvor ein Potenzial nach oben, sagen Händler.

Obwohl das Bundeskartellamt dem US-Medienkonzern Liberty Media endgültig den Einstieg in das deutsche TV-Kabelnetz verboten hat, stieg das Papier der Deutschen Telekom um 1,2 Prozent. Nach Aussagen von Händlern herrscht am Markt wieder Hoffnung, dass der Kabelnetzverkauf auch mit anderen Käufern als Liberty Media über die Bühne gehen könnte. Ein möglicher Käufer ist mit Sicherheit die britische Finanzgruppe Compere, sagte ein Händler. Der Londoner Finanzmakler hatte dem Handelsblatt bestätigt, dass er für das Telekom-Kabelnetz bieten wolle. Compere sehe sich in der Lage, den Kaufpreis von 5,5 Milliarden Euro zusammen mit finanziellen Partnern zu zahlen.

Das Papier des Stahlkonzerns ThyssenKrupp stieg nach anfänglichen Verlusten um 2,4 Prozent, obwohl das Unternehmen im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Oktober bis Dezember 2001) wegen der Konjunkturschwäche einen kräftigen Gewinneinbruch verzeichnet hat. Dennoch übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten. Auch die Aktien den Touristik-Konzerns Preussag standen mit 2,1 Prozent im Plus. Vermutlich liegt das daran, dass der Konkurrent Thomas Cook aufgrund steigender Buchungszahlen seine Kapazitäten weniger stark abbauen will als ursprünglich geplant.

Am Rentenmarkt stand der Bund-Future unverändert bei 107,51 Punkten. Der Rentenmarkt-Index Rex verlor 0,12 Prozent auf 112,52 Zähler. Die Bundesbank stellte die Umlaufrendite am Mittag mit 4,82 Prozent fest, fünf Stellen höher als am Vortag.

Der Euro hat etwas nachgegeben. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 0,8682 (Montag: 0,8724) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,1518 (1,1462) Euro.

Hier die Schlusskurse der 30 deutschen Standardwerte, diese wie auch alle anderen Angaben wie immer ohne Gewähr:

DAX-Werte Kurs Veränderung

adidas-Salomon 74,50 (+ 0,20)

Allianz 248,10 (- 0,05)

BASF 43,21 (+ 0,56)

Bayer 35,00 (+ 0,20)

BMW 41,75 (+ 0,10)

Commerzbank 18,60 (+ 0,11)

DaimlerChrysler 45,60 (+ 0,10)

Degussa 33,52 (- 0,26)

Deutsche Bank 66,60 (+ 0,95)

Deutsche Post 14,70 (- 0,02)

Deutsche Telekom 15,74 (+ 0,18)

E.ON AG 56,26 (+ 0,15)

EPCOS 42,00 (+ 0,88)

Fresenius Med. Care 57,45 (+ 0,30)

Henkel 65,00 (- 0,22)

HypoVereinsbank 33,62 (+ 0,12)

Infineon Techno 25,40 (+ 0,40)

Linde 53,02 (- 0,48)

Lufthansa 17,35 (+ 0,10)

MAN 26,41 (+ 0,51)

Metro 38,39 (+ 0,62)

MLP 60,78 (- 1,22)

Münchener Rück 267,30 (+ 0,45)

Preussag 33,00 (+ 0,68)

RWE 40,80 ( unv. )

SAP 156,61 (+ 0,41)

Schering 67,56 (- 0,39)

Siemens 65,60 (+ 1,39)

ThyssenKrupp 17,26 (+ 0,41)

VW 53,29 (+ 0,99)

Die Referenzkurse der wichtigsten Devisen, ermittelt von der Europäischen Zentralbank:

Ein Euro kostete am Dienstag 86,82 amerikanische Cent oder 60,92 britische Pence oder 116,38 japanische Yen ...

... und das 1. Goldfixing in London 293 Dollar glatt.