1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rätselraten nach WhatsApp-Ausfall

Thomas Kohlmann
4. Mai 2017

Bei den meisten Nutzern weltweit dauerte der WhatsApp-Ausfall nur einige Stunden. Doch obwohl wir wissen, wo und wann der Nachrichtendienst in die Knie ging, herrscht über die Ursache nach wie vor Unklarheit.

https://p.dw.com/p/2cOeQ
WhatsApp Messenger
Bild: Getty Images/AFP/L. Bonaventure

Der Ausfall des Nachrichtendienstes WhatsApp in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist möglicherweise durch ein Update der App ausgelöst worden. Möglicherweise, denn über den Grund schweigen sich die Verantwortlichen im Silicon Valley aus. In den Stunden vor Mitternacht waren eine ganze Reihe von europäischen Ländern betroffen. Vor allem Hauptstadtregionen wie London, Paris und Berlin sowie die großen Ballungsgebiete im Westen Deutschlands waren betroffen. Auch in den USA wurden Ausfälle des Dienstes gemeldet, in Lateinamerika waren Länder wie El Salvador oder Teile Brasiliens betroffen.

Doch während Internet-Plattformen wie Outage Report oder Downdetector ziemlich genau protokollierten, wo überall auf der Welt WhatsApp "down" war, ließ die Informationspolitik der WhatsApp-Zentrale und der Konzern-Mutter Facebook in Kalifornien zu wünschen übrig. Man sei sich des Problems bewusst und arbeite an einer Lösung, hieß es. Später dann wurde bekannt gegeben, dass "zu einem früheren Zeitpunkt des Tages WhatsApp-User in allen Teilen der Welt einige Stunden lang nicht in der Lage waren, WhatsApp zu erreichen. Wir haben das Problem jetzt gelöst und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeit."

Dass WhatsApp am Mittwoch ausgerechnet während der Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen der Konzernmutter Facebook in die Knie gegangen war, hatte zu Hohn und Spott - und zu wilden Spekulationen im Netz geführt. Von gezielten Hacker-Angriffen war die Rede – die angeblich aus Russland oder China gelenkt worden seien. 

Whatsapp Screenshot
Status-Einstellung bei WhatsAppBild: Whatsapp

Und ausgerechnet als Facebook-Chef Mark Zuckerberg über die Zukunftspläne für WhatsApp sprach, liefen die ersten Meldungen von Nutzern aus aller Welt über Twitter, dass sie WhatsApp nicht mehr nutzen konnten. Viele sahen in der App den Hinweis "Verbinden..." - eine Verbindung konnte dann aber nicht hergestellt werden. Nach rund zwei Stunden lief der Dienst dann wieder. Ursache: unbekannt. Es gab zwar die oben erwähnte Entschuldigung von WhatsApp - doch keine Rede über den Grund für den Ausfall.

Ein Code-Fehler reicht aus

Dave Anderson vom Dienstleister Dynatrace, der die Leistungsfähigkeit von Webseiten überwacht, ging in einem Interview mit der BBC davon aus, dass die Installation einer neuen Version der App für den massiven Ausfall verantwortlich war. "WhatsApp schickt alle paar Tage eine neue Version an die App-Stores." Und das sei jedes Mal mit einem gewissen Risiko verbunden: "Eine einzige fehlerhafte Befehlszeile reicht aus und die App stürzt ab."

WhatsApp mit mehr als einer Milliarde Nutzer weltweit hat für viele Menschen die SMS abgelöst. Doch der Mutterkonzern Facebook, der nach WhatsApp auch den Foto-Messengerdienst Instagram gekauft hat, versucht mit seiner geballten Finanzkraft, seine Macht auszubauen und kopiert dazu beliebte Features der Konkurrenz.

Vielleicht läuft die Integration des von Snapchat abgekupferten WhatsApp Status doch nicht so glatt, wie von Marc Zuckerberg noch am Mittwoch behauptet. Ähnlich wie bei Instagram Stories gibt WhatsApp Status den Nutzern die Möglichkeit, Fotos oder Videos zu posten, die nach 24 Stunden automatisch verschwinden.