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Putin rüstet auf

18. Oktober 2007

Russland will nach Worten von Präsident Wladimir Putin die Streitkräfte des Landes in den nächsten Jahren weiter modernisieren. Ein Schwergewicht soll dabei auf die atomare Bewaffnung gelegt werden.

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Putin verspricht: Mehr WaffenBild: AP

Die besondere Aufmerksamkeit gelte dem so genannten atomaren Trio, bestehend aus den interkontinentalen ballistischen Raketen, den Atom-U-Booten und den strategischen Bombern, sagte Putin am Donnerstag (18.10.2007) in seiner jährlichen Fragestunde im staatlichen Fernsehen.

Putin sprach von sehr großen Plänen, die aber "absolut realistisch" seien. "Ich habe keinen Zweifel, dass wir sie verwirklichen werden", sagte der Präsident. Die Modernisierung der strategischen und konventionellen Streitkräfte soll den Angaben zufolge bis 2015 abgeschlossen sein. "Unsere Streitkräfte werden sehr kompakt und effizient sein, und sie werden dem Land für die kommenden Jahre Sicherheit garantieren", sagte Putin.

"Nicht nur groß, sondern grandios"

"Wir haben Pläne, die nicht nur groß sind, sondern grandios. Sie sind vollkommen realistisch", betonte Putin während einer live im Fernsehen übertragenen Fragestunde für russische Bürger. Der 55-Jährige versprach Streitkräfte, die "kompakter, aber effektiver" würden und das Land besser verteidigen könnten. Während Putins Amtszeit hat die Armee neue Kampfflugzeuge, taktische und Luftabwehrraketen erhalten und russischen Angaben zufolge auch die größte Vakuum-Bombe der Welt.

Russland nimmt Raketenabwehrsystem in Betrieb
S-400 Triumph RaketensystemBild: picture-alliance/dpa

Russland sei stark genug, seine Interessen zu wahren, "nebenbei bemerkt, auch in anderen Regionen der Welt", sagte Putin, der sich bei der Duma-Wahl im Dezember selbst um ein Abgeordnetenmandat bewerben will. In diesem Zusammenhang kritisierte er erneut die US-Politik im Irak: Der Golfstaat sei das beste Beispiel dafür, dass sich rohstoffreiche Staaten schützen müssten. "Sie haben gelernt zu schießen, aber nicht, wie man einen Frieden sichert", sagte er. "Gott sei Dank ist Russland nicht der Irak."

Drei Stunden Sorgen

Putins vermutlich letzte Fragestunde seiner achtjährigen Amtszeit dauerte rund drei Stunden und drehte sich die meiste Zeit um Alltagsnöte und -sorgen der Russen. Auf auf Internetseiten hatten mehr als 1,5 Millionen Bürger eine Anfrage eingereicht. Zudem hatte das Fernsehen Videoverbindungen in zwölf Städte hergestellt. Putin nutzte die Gelegenheit nicht zuletzt dafür, der Nationalmannschaft zu ihrem Sieg gegen England in der Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr zu gratulieren.

Das russische Fernsehen zeigte am Donnerstag auch Bilder des Testflugs einer Interkontinentalrakete vom selben Tag. Die Rakete vom Typ Topol RS-12M startete vom Versuchsgelände Plesezk und traf ihr Ziel auf Kamtschatka nahe des Pazifischen Ozeans, wie das Kommando der Strategischen Raketenstreitkräfte mitteilte. Während Putins Amtszeit hat die Armee neue Kampfflugzeuge, taktische und Luftabwehrraketen erhalten und russischen Angaben zufolge auch die größte Vakuum-Bombe der Welt. (sams)