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Punkteteilung zwischen Hoffenheim und Mainz

C17. Februar 2012

Hoffenheim ist beim Heimdebüt von Trainer Babbel nur zu einem Remis gekommen. Das weitere Motto des 22. Spieltags könnte sein: "Ganz unten gegen ganz oben". Das Toptrio der Liga muss bei Abstiegskandidaten ran.

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Hoffenheims Andreas Beck (r.) und der Mainzer Adam Szalai kämpfen um den Ball (Foto: dapd)
Hoffenheims Andreas Beck (r.) und der Mainzer Adam Szalai kämpfen um den BallBild: dapd

1899 Hoffenheim kann auch unter Markus Babbel zu Hause nicht gewinnen. Beim Heimdebüt ihres neuen Trainers kamen die Kraichgauer gegen den FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Das Remis zum Auftakt des 22. Spieltags der Fußball-Bundesliga war für die Hoffenheimer bereits die sechste Punkteteilung in Serie. Vor rund 24.000 Zuschauern brachte der Mainzer Nikolce Noveski (9. Minute) die Gastgeber mit dem sechsten Eigentor seiner Karriere in Führung – ein Bundesliga-Rekord. Mohamed Zidan (29.) glich für Mainz 05 mit seinem dritten Treffer im dritten Spiel nach der Winter-Rückkehr aus Dortmund noch aus.

"Wenn man nicht gewinnen kann, muss man zumindest nicht verlieren. Schlussendlich muss man mit dem Punkt zufrieden sein", sagte Babbel. "Wir waren nach dem 1:0 zu passiv. Daran müssen wir arbeiten", haderte er und ergänzte: "Man merkt, dass noch ein paar Steine im Rucksack drin liegen." "Das passt zu dieser Saison. Mich wundert nichts mehr. Das kostet Punkte und Nerven", ärgerte sich Mainz-Coach Thomas Tuchel über den Gegentreffer, das fünfte FSV-Eigentor der Saison. Mit dem Punkt war er aber zufrieden. "Das ist ein Prozess, in der Bundesliga dominant zu spielen", sagte er.

Der Mainzer Nikolce Noveski (l.) kämpft mit dem Hoffenheimer Srdjan Lakic um den Ball (Foto: dpa)
Zweikampf: Noveski (l.) und LakicBild: picture-alliance/dpa

Die Kleinen empfangen die Großen

Tabellenführer Borussia Dortmund reist an diesem Bundesliga-Wochenende nach Berlin, zu einem Club, bei dem laut BVB-Coach Jürgen Klopp "relative Unruhe herrscht". In der Tat war bei Hertha BSC im Zusammenhang mit dem Rauswurf des erfolglosen Michael Skibbe nach nur fünf Pflichtspielen in dieser Woche einiges los. Nun sitzt gegen den BVB der ehemalige Dortmunder René Tretschok als Interimstrainer auf der Bank und stellt sein Gegenüber Klopp bei der Analyse des Gegners vor Probleme. "Ein Trainerwechsel macht es natürlich schwerer, zu wissen in welchem System und mit welcher Taktik Hertha spielen wird." Klopp setzt daher auf zwei Dinge: die Qualität seiner Mannschaft, die ohne den verletzten Shinji Kagawa auskommen muss, und auf die Fans, die zahlreich nach Berlin reisen wollen. "Wenn schon mal 18.000 Dortmunder bei einem Auswärtsspiel dabei sind", so Klopp, "dann sollen sie auch 100 Prozent BVB zu sehen bekommen."

Der Dortmunder Shinji Kagawa feiert nach einem seiner Treffer (Foto: AP/dapd)
Shinji Kagawa muss verletzt passenBild: dapd

Auch Dortmunds Verfolger Bayern München und Borussia Mönchengladbach müssen auswärts antreten. Die Bayern fahren zum SC Freiburg, den sie im Hinspiel noch mit 7:0 auseinander genommen hatten. Dennoch sei das kein Grund, den Gegner zu unterschätzen, meint Verteidiger Jerome Boateng. "Man muss jedes Spiel in der Bundesliga angehen, als ginge es gegen Dortmund." Ganz anders sieht das Freiburgs Trainer Christian Streich. "Für uns ist es normales Spiel, auch wenn Bayern München ein besonders guter Gegner ist. Aber wir bereiten uns normal vor, wollen soweit es geht Akzente setzen und dann sehen, welches Ergebnis dabei herauskommt."

Seit 16 Jahren kein Sieg

Eine lange Negativserie könnte für die Überraschungsmannschaft der Bundesliga zu Ende gehen. Seit dem 19. August 1995 hat Borussia Mönchengladbach nicht mehr auf dem Betzenberg in Kaiserslautern gewonnen. So gut wie in dieser Saison waren die Chancen für Gladbach lange nicht. Die Borussia spielt wie im Rausch, bekommt kaum Gegentore und belegt Rang drei der Bundesliga-Auswärtstabelle. Kaiserslautern ist dagegen das zweitschwächste Heimteam und hat in zehn Partien erst sieben magere Tore auf heimischem Platz erzielt. Dennoch geht Gladbachs Trainer von einer schwierigen Aufgabe aus. "Für mich ist völlig klar, dass es sehr schwer wird für uns", sagt Lucien Favre. "Die Spiele von Kaiserslautern verlaufen oft sehr eng. Viele Mannschaften haben gegen den FCK Schwierigkeiten gehabt – warum sollte das bei Borussia Mönchengladbach anders sein?"

Christian Tiffert (r.) von Kaiserslautern jubelt nach seinem Tor zum 1:0 gegen Mönchengladbach (Foto: dpa)
Tiffert (r.) trifft gegen GladbachBild: picture-alliance/dpa

Pizarro freut sich auf den HSV

Das brisanteste Spiel – wenn auch nicht nach Tabellenstand – findet wohl in Hamburg statt: Der Hamburger SV empfängt Werder Bremen zum Nordderby, einer Begegnung, die es in der Bundesliga bereits zum 96. Mal gibt. Bei diesem Duell, so Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs, gehe es zwar immer auch darum, wer die Nummer eins im Norden sei, diesmal aber auch um etwas anderes: "Wir wollen unsere gute Ausgangsposition im Kampf um die Europa-League-Plätze nicht verlieren. Ich sehe Hamburg als Konkurrenten. Daher wollen wir sie auf Distanz halten." Der SV Werder setzt vor allem auf seinen Top-Torjäger Claudio Pizarro. Der Peruaner, der nach abgesessener Gelb-Sperre in die Mannschaft zurückkehren wird, hatte im Hinspiel noch beide Tore zum 2:0-Sieg der Bremer erzielt. Insgesamt hat er bereits 14 Mal in der Bundesliga gegen den HSV getroffen.

Bremens Claudio Pizarro jubelt über seinen Treffer (Foto: dapd)
HSV-Schreck Claudio PizarroBild: dapd

Leverkusen muss etwas zeigen

Nach dem Champions-League-Duell gegen den FC Barcelona muss sich Bayer Leverkusen im Heimspiel gegen den FC Augsburg wieder an den Bundesliga-Alltag gewöhnen. Die Werkself hat gegen den Tabellenvorletzten etwas gut zu machen: Zu passiv, ja fast demütig, war man streckenweise gegen Barcelona aufgetreten. Zudem ging die Entwicklung der Leverkusener in den vergangenen Wochen eher weg von den angestrebten Europapokal-Plätzen in Richtung Mittelfeld.

Leverkusens Trainer Robin Dutt betritt den Stadioninnenraum (Foto: dapd)
Bayer-Coach Dutt steht in der KritikBild: dapd

Dort, im Mittelfeld, möchte sich der 1. FC Köln weiter einnisten. Mit einem Auswärtserfolg beim 1. FC Nürnberg wäre das möglich. Verliert der FC aber, zieht Nürnberg in der Tabelle vorbei und die Kölner müssen sich wieder Abstiegssorgen machen.

Abgeschlossen wird der 22. Spieltag mit den beiden Spielen der Europa-League-Teilnehmer Hannover 96 und Schalke 04. Während der FC Schalke seinen Ex-Trainer Felix Magath und den VfL Wolfsburg empfängt, muss Hannover 96 zum VfB Stuttgart reisen, der sich am vergangenen Wochenende gegen Hertha BSC (5:0) in bestechender Form präsentiert hat.

Autoren: Calle Kops / Andreas Sten-Ziemons
Redaktion: Tobias Oelmaier