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Pötte aus Papenburg

Wim Abbink

Riesige Kreuzfahrtschiffe - und das fern ab vom Meer. In Papenburg baut die Meyer Werft Ozeanriesen auf dem platten Land. Ein Besuch bietet spektakuläre Eindrücke.

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Kreuzfahrtschiff Celebrity Solstice.jpg Das neue Kreuzfahrtschiff Celebrity Solstice liegt am Sonntag, 10. August 2008, im Werfthafen der Meyer Werft in Papenburg, nachdem es das Baudock in der Halle verlassen hat. Das Schiff ist 315 Meter lang und 36,8 Meter breit. Es hat 1.426 Kabinen fuer 2.852 Passagiere. Es ist das groesste bisher in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff. (AP Photo/Joerg Sarbach) ---The new cruiser Celebrity Solstice is seen after it left the covered building dock of the shipyard Meyer in Papenburg, Germany, on Sunday, Aug. 10, 2008. It is 315 meters long and 36,8 meters wide. It has 1,426 cabins for 2,852 passengers. The Solstice of the U.S. shipping company Celebrity is the largest cruiser ever built in Germany. (AP Photo/Joerg Sarbach)
BdT Kreuzfahrtschiff Celebrity SolsticeBild: AP

Bei dem Anblick kann es dem Besucher erst einmal die Sprache verschlagen. Welche Dimensionen so ein Kreuzfahrtschiff hat: mehr 350 Meter lang, mehr als 60 Meter hoch, mehr als 30 Meter breit. In der Produktionshalle der Meyer Werft im emsländischen Papenburg wird eifrig an diesen Luxuslinern mit bis zu 150.000 Bruttoregistertonnen gearbeitet - und das ist eine Sehenswürdigkeit..

Die AIDAmar in der Montagehalle der Meyer Werft in Papenburg (Bild: Meyer Werft, Papenburg)
So entsteht ein OzeanrieseBild: Meyer Werft

300.000 Gäste schauen sich jährlich an, wie in den 70 Meter hohen Hallen der Werft Ozeanriesen entstehen. Von Bug bis Heck kann man verfolgen, wie moderner Schiffbau funktioniert. Filme und Fotos erklären, was alles getan werden muss, bis ein solcher Superliner in See stechen kann. Und wer wissen will, wie komfortabel es sich auf Kreuzfahrten wohnt, nimmt in einer nachgebauten Luxuskabine Platz.

Mehrfach im Jahr öffnet sich die Halle und die großen Liner werden auf die Ems geschleppt - einen vergleichsweisen schmalen Fluss, der Papenburg mit dem Meer verbindet. Wenn die Riesenschiffe manövriert werden, geht es oft um Zentimeter. Kein Wunder, dass bei jedem "Ausdocken" an den Ufern Volksfeststimmung herrscht. Die etwa 36 Kilometer langen Transfers zum Meer ziehen zehntausende Besucher an. Zum nächsten Mal wird dies Mitte April 2012 zu bestaunen sein, wenn die AIDAmar zur Nordsee geschleppt wird.

Das Kreuzfahrtschiff "AIDAblu" verlässt im Januar 2010, das Baudock der Meyer Werft in Papenburg (Foto: ap)
Noch weit vom Meer entferntBild: AP

Zweimaster vor dem Rathaus

Spätestens an einem solchen Tag weiß der Besucher, dass die Stadt mit 35.000 Einwohnern den Beinamen "südlichster Seehafen Deutschlands" zu Recht führt. Seefahrt und Schiffbau haben dort eine lange Geschichte. Schon in der Ära der Windjammer segelten Papenburger Schiffe um die Welt. Symbol dieser Zeit ist die Brigg "Friederike" - eins der sieben Museumsschiffe in den verträumten Kanälen Papenburgs. Der schmucke Zweimaster ankert vor dem Rathaus.

Papenburg: Museumsschiff Friederike und Rathaus
Papenburg: Museumsschiff Friederike und RathausBild: dpa

Mehr über das frühere Leben der Schiffer und Schiffsbauer erzählt die großzügige Van-Velen-Museumsanlage. Die schlichte Kate des einfachen Matrosen ist dort ebenso nachgebaut wie das standesgemäße Kapitänshaus. Was die Seeleute von ihren großen Törns nach Hause schleppten, können Landratten im Heimatmuseum bewundern - Haifischzähne und Schrumpfköpfe inklusive.