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Prozess um Anschlag auf Istanbuler Flughafen

13. November 2017

Vor knapp anderthalb Jahren rissen drei Selbstmordattentäter am Atatürk-Airport mehr als 40 Menschen in den Tod. 46 Verdächtige stehen nun wegen mutmaßlicher Unterstützung der Tat vor Gericht. Ihnen drohen Rekordstrafen.

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Anzeigetafel Flug Istanbul Atatürk
Bild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Mord und Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation, so lauten die Vorwürfe gegen insgesamt 46 Verdächtige, denen seit diesem Montag wegen des Anschlags auf den Atatürk-Flughafen der Prozess gemacht wird. Wie die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldet, befinden sich unter den Angeklagten neben 16 russischen Staatsbürgern auch Tschetschenen, Syrer, Tunesier, Ägypter und Türken. Nach vier Angeklagten werde noch gefahndet. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft fordere jeweils lebenslänglich, hieß es weiter und: Bei einer Verurteilung drohe den Angeklagten eine Rekordstrafe von bis zu 3342 Jahren.

Türkei Explosionen und Schüsse am Flughafen in Istanbul
Der Eingang des internationalen Teils des Atatürk-Flughafens nach dem Anschlag am 28. Juni 2016 Bild: Reuters

Verwirrung um Herkunft der Attentäter

Bei dem Anschlag am 28. Juni 2016 hatten sich drei Selbstmordattentäter am internationalen Terminal des Atatürk-Flughafens in die Luft gesprengt. Dabei wurden 45 Menschen getötet und mehr als 200 weitere verletzt, darunter auch eine Deutsche.

Istanbul Flughafen Trauer nach Terroranschlag
Bei dem Anschlag waren insgesamt 46 Menschen getötet wordenBild: Getty Images/AFP/O. Kose

Die türkische Führung macht die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) für die Tat verantwortlich, die sich jedoch nicht dazu bekannte. In den vergangenen zwei Jahren wurden in der Türkei mehrere schwere Anschläge verübt, hinter denen der IS vermutet wird.

Um die Nationalität der Attentäter gab es zunächst Verwirrung. Kurz nach dem Anschlag hatte es aus türkischen Regierungskreisen geheißen, die Attentäter seien aus Usbekistan, Kirgistan und der russischen Region Dagestan. Die türkische Nachrichtenagentur DHA berichtete jedoch unter Berufung auf die Anklageschrift, bei den Selbstmordattentätern habe es sich um zwei russische Staatsbürger und eine weitere, nicht identifizierte Person gehandelt.

cw/sam (dpa, afp)