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Proteste gegen Gewalt durch Männer

14. Februar 2013

Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit eine Milliarde Frauen im Laufe ihres Lebens Opfer von körperlicher Gewalt werden. "One Billion Rising" heißt daher der weltweite Aktionstag.

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Aktion im Kongo gegen Gewalt gegen Frauen (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Die Initiatorinnen der Aktion "One Billion Rising", übersetzt in etwa: "Eine Milliarde erheben sich", wollen mit der Aktion dazu beitragen, weltweit der Gewalt gegen Frauen, die oftmals sexuelle Gewalt ist, ein Ende zu setzen. Unter dem Motto "Strike, Dance, Rise!“ riefen sie Frauen und auch Männer auf der ganzen Welt dazu auf, sich an dem Aktionstag zu beteiligen.

Weltweiter Tanz gegen Gewalt

Indien erklärten die Organisatorinnen zum Schwerpunktland ihrer weltweiten Proteste. In Protestzügen, spontanen Happenings und bei Tanz- und Kunstaktionen machten die Teilnehmerinnen auf den Kampf gegen die Verachtung, Misshandlung und Vergewaltigung von Frauen aufmerksam. Zum Programm gehörte eine symbolische Beisetzung des Patriarchats und der Frauenverachtung in einer Trabantenstadt von Neu Delhi, in Gurgaon. Das Interesse an den Aktionen war in Indien besonders groß, nachdem dort im Dezember eine 23-jährige Studentin Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde, an deren Folgen sie starb. Der Tod der jungen Frau hatte in Indien Entsetzen ausgelöst und eine öffentliche Debatte über die Rechte der Frauen entfacht.

Aktionen weltweit

In Australien gab es Flashmobs, in Singapur liefen Aktivistinnen mit schwarzen Ballons durch ein Kaufhaus, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Aktionen, mit denen ein Ende der Gewalt gegen Frauen eingefordert wird, gab es auch auf den Philippinen, in Afghanistan, im Kongo (Artikelbild), in Großbritannien und in vielen deutschen Städten.

Jede dritte Frau wird Opfer von Gewalt

Der Name "One Billion Rising" wurde in Anlehnung an Schätzungen der Vereinten Nationen und von Amnesty International gewählt, die davon ausgehen, dass weltweit rund eine Milliarde Frauen im Laufe ihres Lebens Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt wurden - ein Drittel aller Frauen. Die Dunkelziffer ist hoch, da viele Betroffene aus Scham schweigen. Mit Blick auf den Valentinstag, an dem in vielen Ländern die romantische Liebe gefeiert wird, wurde als Aktionstag der 14. Februar gewählt.

Eine der Initiatorin der Aktion "One Billion Rising" ist die US-Autorin und Frauenaktivistin Eve Ensler, die mit ihrem Theaterstück "Die Vagina Monologe" bekannt wurde. Ensler engagiert sich schon lange für vergewaltigte Frauen. Zusammen mit der Nichtregierungsorganisation V-Day startete sie die Initiative vor 15 Jahren.

qu/gri (dpa, epd, afp)