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Private Hochschule

25. Oktober 2010

In Deutschland studieren immer mehr junge Leute an Privathochschulen. Kleine Gruppen, enger Kontakt zum Dozenten, das sind die Vorteile. Doch das Studium an einer privaten Hochschule kann auch ganz schön teuer werden.

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Eingang der Universität Witten-Herdecke (Foto: dpa)
In Witten-Herdecke nahm 1983 die erste Privatuniversität ihren Betrieb auf.Bild: picture-alliance/ dpa

Von den über 400 Hochschulen in Deutschland ist gut ein Viertel in privater Trägerschaft. Nicht jede dieser Einrichtungen hält, was sie in ihren Werbeprospekten verspricht. Daher ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal die staatliche Anerkennung der jeweiligen Hochschule. Privathochschulen, die nicht im Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz aufgeführt sind, sind nicht staatlich anerkannt. Das bedeutet, ihre Definition einer Hochschulausbildung entspricht nicht unbedingt der unabhängigen wissenschaftlichen oder praxisorientierten Forschung und Lehre von staatlichen oder kirchlichen Hochschulen.

Privat kostet Geld

Die derzeit mehr als 80 staatlich anerkannten privaten Hochschulen werden von unterschiedlichen Trägern finanziert und unterhalten. Zum Teil werden sie von der Wirtschaft oder von Stiftungen unterstützt, zum Teil erhalten sie staatliche Zuschüsse. Allen gemeinsam ist: Die Studierenden müssen Studiengebühren zahlen. Diese variieren von rund 15.000 Euro für ein Gesamtstudium an der Universität Witten-Herdecke bis hin zu 4000 Euro pro Semester an der Handelshochschule Leipzig. Deshalb haben Privathochschulen oft den Ruf, nur etwas für Kinder reicher Leute zu sein. Doch fast jede dieser Hochschulen vermittelt auch Stipendien.

Bibliothek der HHL - Leipzig Graduate School of Management (Foto: HHL)
Die Handelshochschule Leipzig zählt zu den führenden Business Schools im deutschsprachigen Raum.Bild: HHL

Gute Ausstattung mit "Jobgarantie"

Private Hochschulen sind meist klein und materiell gut ausgestattet. Wenn sie mit Firmen aus der Wirtschaft zusammenarbeiten, bieten sie Ausbildungsmöglichkeiten, die sehr genau auf einen bestimmten Beruf in der jeweiligen Firma zugeschnitten sind. Bei manchen privaten Hochschulen gibt es sogar eine "Jobgarantie". Viele der Privathochschulen bieten Praktika an Partnerhochschulen im Ausland an oder arbeiten eng mit Wirtschaftsunternehmen der jeweiligen Fachrichtung zusammen.

Klein, aber fein

Die Anzahl der Studierenden im Vergleich zu staatlichen Hochschulen ist recht niedrig, und Ausbildung und Betreuung finden in sehr individuellem Rahmen statt. Von den über zwei Millionen Studierenden in Deutschland studieren gerade einmal 4,5 Prozent an einer privaten Hochschule (Stand: Sommer 2010), Tendenz steigend. Die Hochschulen suchen sich ihre Studenten in der Regel selbst aus: Gefragt sind nicht nur gute Schulabschlussnoten, sondern vor allem persönliches Engagement oder die inhaltliche Kompetenz, um an der gewählten Hochschule aufgenommen zu werden.


Autorin: Claudia Unseld / Gaby Reucher
Redaktion: Gaby Reucher