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Prager Regierungsbeschluss zu Friedensmission in Afghanistan

14. Dezember 2001

- Einsatz von 500 tschechischen Soldaten zur Friedenssicherung in Krisenregion geplant

https://p.dw.com/p/1UY8

Prag, 13.12.2001, RADIO PRAG, deutsch

Am Mittwochabend (12.12.) hat die tschechische Regierung eine Sondersitzung einberufen, um über ihren Beitrag zur Friedenssicherung und humanitären Hilfe in Afghanistan zu entscheiden. Beschlossen wurde, dass die Tschechische Republik rund 500 Soldaten in dieses Krisengebiet entsenden wird. Über die Zusammensetzung der Truppenverbände gab Premier Milos Zeman nach der Sitzung folgendes bekannt: "Es handelt sich dabei um eine Chemiewaffen-Einheit, ein Feldlazarett sowie um 120 bis 150 Soldaten für Friedens- und humanitäre Operationen in Afghanistan. Die Regierung hat diese beiden Projekte auf ihrer Sondersitzung einmütig gebilligt."

Im Grunde genommen handelt es sich bei den von der Tschechischen Republik nun bereitgestellten militärischen Einheiten um jene, die man den Vereinigten Staaten bereits im Rahmen der Anti-Terror-Allianz zur Bekämpfung der terroristischen Organisationen in Afghanistan angeboten hatte. Bis auf die für Militärtransporte zum Einsatz gekommenen Verkehrsflugzeuge vom Typ TU-154 hatten die USA jedoch von dieser Unterstützung nicht Gebrauch gemacht. (...)

Die tschechische Chemiewaffen-Einheit aus Liberec/Reichenberg war bereits eine feste Größe der Amerikaner für einen Einsatz bei möglichen terroristischen Angriffen mit B- und C-Waffen, da sie sich schon im Golfkrieg hervorragend bewährt hatte. Nun aber hat es klar den Anschein, dass diese Einheit, die Ärzte und Schwestern des Feldlazaretts und die tschechischen Wachsoldaten neben weiteren Truppenverbänden der NATO-Verbündeten dringend gebraucht würden, um dem geschundenen Land Afghanistan auf seinem schweren Weg hin zur Normalität zu helfen. Und wie es aussieht, wird auch das tschechische Parlament, das den Regierungsentscheid noch absegnen muss, diesen Missionen keine Steine in den Weg legen. (....) (ykk)